Der erste Meistertitel der SSC Neapel seit 1990 in der italienischen Serie A ist vorzeitig unter Dach und Fach. Der frühere Klub der im November 2020 gestorbenen argentinischen Fußball-Ikone Diego Maradona, der bei der bisher letzten Meisterschaft Neapels selbst noch dort unter Vertrag stand, erkämpfte sich am Donnerstagabend bei Udinese Calcio ein 1:1 (0:1) und ist somit auch rechnerisch nicht mehr vom ärgsten Verfolger Lazio Rom einzuholen.
Die Römer hatten beim 2:0 in ihrem Heimspiel des 33. Spieltags gegen Sassuolo Calcio am Mittwoch noch die endgültige Entscheidung im Titelrennen vertagt. Mit 16 Punkten Rückstand kann der Hauptstadt-Klub den Tabellenführer nun an den verbleibenden fünf Spieltagen aber nicht mehr vom ersten Platz verdrängen. Am vergangenen Sonntag hatte die Mannschaft von SSC-Trainer Luciano Spalletti den ersten Matchball zum vorzeitigen Titelgewinn mit einem 1:1 gegen US Salernitana noch vergeben, nachdem Lazio mit einem 1:3 bei Inter Mailand die Vorlage geliefert hatte.
SSC Neapel: Zitter-Auftritt zum ersten Liga-Titel nach 33 Jahren
Auch gegen Udinese Calcio lieferte Napoli einen Zitter-Auftritt ab: Nach dem Führungstreffer von Sandi Lovric (13.) tat sich der neue Meister schwer. Topstürmer Victor Osimhen (52.) netzte kurz nach der Halbzeit zum erlösenden Ausgleich ein. Nach Abpfiff brachen schließlich alle Dämme. Neapel-Fans kamen zu den Spielern auf den Platz gelaufen und bejubelten mit ihnen den Triumph.
Feuerwerksraketen in Neapel: Mega-Party im Maradona-Stadion
Während der ehemalige Bundesliga-Profi (VfL Wolfsburg) und seine Teamkollegen mit den mitgereisten Fans in Udine feierten, begann in Napoli die schon wochenlang herbeigesehnte Mega-Party. In dem nach Maradona benannten Stadion verfolgten rund 60 000 Fans auf acht Großbildschirmen die Partie, in der Stadt waren ebenfalls unzählige Leinwände aufgebaut. Auf den großen Plätzen versammelten sich schon tagsüber unzählige Anhänger und stimmten sich mit Schlachtgesängen und bengalischen Feuern auf den Triumph ein. Schon vor dem Schlusspfiff in Udine wurden in Neapel Feuerwerksraketen in den Himmel geschossen. Es spielten sich Szenen wie zu Silvester ab.
Insgesamt ist es der dritte Meistertitel für die SSC, die in ihrer Klubgeschichte zudem unter anderem sechsmal den italienischen Pokal (zuletzt 2020) und einmal den UEFA-Pokal (1989) gewann. Die Behörden in Neapel hatten bereits im Vorfeld der Begegnung mit Salernitana umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um eine mögliche Meisterparty von Team und Fans möglichst sicher ablaufen zu lassen. Unter anderem waren große Teile der Innenstadt für den Verkehr gesperrt und Feierlichkeiten am Vulkan Vesuv, an dessen Füßen die süditalienische Stadt liegt, untersagt worden. Manche SSC-Tifosi wollten eigentlich hoch oben auf dem Vesuv ein Feuerwerk abbrennen, um den Vulkan symbolisch ausbrechen zu lassen.
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