Es war als Geisterspiel geplant - nun muss der DFB sein Länderspiel gegen Italien am 31. März ganz absagen. Die Stadt Nürnberg hat eine Austragung der Partie auch ohne Zuschauer untersagt und setzt damit eine neue Bestimmung um, die im Stadtgebiet allen Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen die Anerkennung verweigert.



"Da durch die beiden Mannschaften, die Betreuer und die Medienvertreter mit mehr als 100 Menschen gerechnet werden müsse, sei eine Absage des Spiels unumgänglich", teilte der DFB auf Twitter mit.
Spiel gegen Italien war als Härtetest für das DFB-Team geplant
Das Spiel gegen den Ex-Weltmeister war als Härtetest vor der EM 2020 geplant - die wegen der Coronavirus-Pandemie allerdings auch wackelt. Vor wenigen Tagen hatte der DFB noch erklärt, die Partie gegen Italien, das als Epizentrum der Coronavirus-Fälle in Europa gilt, ohne Fans durchführen zu wollen. Selbst das ist inzwischen allerdings wegen der rasanten Verbreitung des Virus unmöglich geworden.
Kurz vor dem Tweet des DFB hatte der SC Paderborn die erste Erkrankung eines Bundesliga-Spielers öffentlich gemacht. Verteidiger Luca Kilian hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Mit Timo Hübers und Jannes Horn waren bereits im Laufe der Woche zwei Spieler von Zweitligist Hannover 96 positiv auf das Virus getestet worden.
Der DFB hatte zuvor den gesamten 26. Spieltag der Bundesliga sowie der 2. Bundesliga abgesagt. Der Spielbetrieb soll nach aktuellen Planungen Anfang April wieder aufgenommen werden - ob dieses Datum zu halten ist, bleibt ungewiss.
DFB-Präsident Keller hatte mit Absage gerechnet
Schon vor der Absage hatte DFB-Präsident Fritz Keller betont, dass er nicht mehr mit einer Austragung des Klassikers gegen den ebenfalls vierfachen Weltmeister rechne. "Aktuell sollen auch unsere anstehenden Länderspiele vor leeren Rängen stattfinden. Dieses Szenario, ausgerechnet gegen große Fußballnationen wie Spanien und Italien, kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich gehe davon aus, dass die Spiele auf Basis der heutigen Faktenlage nicht stattfinden können", wurde Keller auf der Homepage des Verbandes zitiert.
Der Weltverband FIFA empfahl kurz vor der Absage, alle Länderspiele im März und April zu verschieben. Die sonst gültige Abstellungspflicht für Profis hob der Weltverband auf. Am Dienstag beraten die 55 UEFA-Mitgliedsländer über weitere Schritte in der Coronavirus-Krise. Eine Verschiebung der EM von diesem Sommer in das Jahr 2021 gilt mittlerweile als wahrscheinlich.