Leipzig. Über das Leben von Täve Schur könnte man mehrere Museen füllen. Das Radsportmuseum "Course de la Paix" in Kleinmühlingen (Bördeland) ist voller Schur-Utensilien. Knapp 90 Gegenstände aus seiner Karriere lagern in der Sammlung des Sportmuseums Leipzig. Vorrangig Fotos und Urkunden, wie die Auszeichnung für den dritten Platz bei den Olympischen Spielen 1956 oder den WM-Titel 1958 – aber auch seine silbrig-graue Luftpumpe oder ein gelbes Trikot.
Ein 60 Jahre altes Rennrad
Letzteres trug Schur drei Etappen lang als Führender der 13. Internationalen Friedensfahrt 1960. Schurs Trikot bestand aus dicker Baumwolle, heutzutage sind die Hemden allesamt aus Kunstfaser, die den Schweiß nicht mehr aufsaugen und vor allem leicht zu tragen sind.
DURCHKLICKEN: Täve Schur im Sportmuseum Leipzig
Ein Highlight befindet sich im Alten Rathaus in Leipzig. Im Stadtgeschichtlichen Museum steht Schurs Rennrad. Knapp 60 Jahre ist es alt, auf den ersten Blick scheint der Unterschied zu einem modernen Rennrad nicht allzu groß.
„Seine Erfolge sind beeindruckend“
U23-Europameister Felix Groß, der sein Gefährt mitgebracht hat, erkennt die Unterschiede dagegen sofort. Während der Rahmen damals aus Stahl bestand, wird heute Vollcarbon verwendet. Das Rad des Olympiakandidaten vom SC DHfK wiegt dadurch nur knapp sieben Kilo – einige Pfund weniger als die damalige Stahl-Variante. Für eine höhere Bremsleistung werden anno 2021 Scheiben- statt Felgenbremsen verwendet. Die Schaltung wird nicht mehr am Rahmen, sondern elektronisch per Knopfdruck bedient. Und Klickpedale gab es zu Zeiten von Täve Schur auch noch nicht.
Felix Groß kennt den Jubilar seit einer gemeinsamen Radtour vor einigen Jahren im Erzgebirge. Beide tauschten sich eifrig über den Radsport von gestern und heute aus. „Er hat viele Storys erzählt, war aber auch an meinem Alltag interessiert", so der 22-Jährige, der über Schur meint: „Seine Erfolge sind beeindruckend, er ist ein echtes Vorbild.“
Simon Ecker, Frank Schober
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