02. Januar 2023 / 22:33 Uhr

Startplatz für Gabriel Clemens in der Premier League? PDC-Europe-Boss: "Es ist noch nichts entschieden"

Startplatz für Gabriel Clemens in der Premier League? PDC-Europe-Boss: "Es ist noch nichts entschieden"

Roman Gerth
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Gabriel Clemens ist dank seiner WM-Auftritte ein Premier-Leaue-Kandidat.
Gabriel Clemens ist dank seiner WM-Auftritte ein Premier-Leaue-Kandidat. © IMAGO/Action Plus
Anzeige

Gabriel Clemens begeisterte die Darts-Welt und erreichte sensationell das WM-Halbfinale. Deshalb soll ihm ein Platz in der Eliteliga Premier League sicher sein, bei der die Hälfte der acht Teilnehmer von der Dachorganisation PDC per Wildcard bestimmt werden. Doch laut Werner von Moltke, Chef der PDC Europe, ist "noch nichts entschieden".

Medienberichten zufolge soll Gabriel Clemens mit seinem Einzug ins Halbfinale der Darts-WM nun auch einen Startplatz in der Premier League gesichert haben. Fakt ist: Die Chancen stehen gut, eine Entscheidung hat die Professional Darts Corporation (PDC) aber noch nicht getroffen. Das bestätigt Werner von Moltke, Chef der PDC Europe, gegenüber dem SPORTBUZZER. "Dass über Gabriel nachgedacht wird, ist doch logisch. Entschieden ist aber nichts, das ist sicher", sagt von Moltke, der seit 16 Jahren die Rechte der Profi-Dartsorganisation auf dem europäischen Festland hält, hier Turniere organisiert und vermarktet. "Heute, am Tag des Halbfinals, gibt es noch keine feste Liste", betonte von Moltke vor dem Halbfinale, in dem Clemens sich schließlich gegen Michael Smith geschlagen geben musste. Die Auswahl der acht Teilnehmer hält die PDC stets bis nach dem Finale unter Verschluss, es ist jedes Jahr ein gut gehütetes Geheimnis. Erst in der Nacht zu Mittwoch wird also feststehen, ob Clemens dabei ist.

Anzeige

Die Premier League ist die Eliteliga, an der jährlich acht Darts-Profis teilnehmen dürfen. Sicher dabei sind die vier ersten der Weltrangliste, zudem werden vier Wildcards vergeben. Fraglos wird Clemens (Spitzname: "The German Giant") bei der Dachorganisation "in der Verlosung" sein, meint von Moltke – und die Teilnahme an der Premier League mit einem Preisgeld von insgesamt einer Million Pfund (rund 1,1 Millionen Euro) wäre ein entscheidender Schritt für den 39 Jahre alten Saarländer. Die Einnahmen zählen zwar nicht für die Weltrangliste, die sich aus den Preisgeldern der letzten zwei Jahre zusammensetzt, damit die teilnehmenden Spieler dort keine Vorteile haben. Aber: Monetär und auch in puncto Image ist der Wettbewerb sehr lukrativ.

Bei der Vergabe der Wildcards schaut die PDC auf "herausragende Leistungen" im vergangenen Jahr, hat als Wirtschaftsunternehmen aber stets auch die Wachstumsmärkte im Blick. Deutschland ist seit langem einer: 800 der etwas mehr als 3000 Tickets für den "Ally Pally" im Londoner Norden bei der Viertelfinal-Session am Sonntagabend gingen an deutsche Fans. Clemens war schon mit dem Einzug in die Runde der letzten acht Historisches gelungen – doch da er am Montagabend die Nummer eins der Welt Gerwyn Price überraschend ausschaltete und im Halbfinale antreten durfte, "merken wir einen echten Boom", bestätigt von Moltke.

Auch van den Bergh Kandidat für Premier League

Die Premier League wird über 16 Spieltage und einem danach anschließenden Finalabend an unterschiedlichen Orten ausgetragen. Wie bereits mehrfach ist die Mercedes-Benz Arena in Berlin auch 2023 einer davon. Im Vorjahr wurde dort - erstmals überhaupt außerhalb des Vereinigten Königreichs - sogar das Finale ausgetragen. Die Halle war ausverkauft, auch jetzt "läuft der Ticketvorverkauf schon sehr gut an", sagt von Moltke – ohne die Bestätigung, dass "Gaga" dabei sein wird. Von Moltke gibt mit Blick auf den jungen Belgier Dimitri van den Bergh, der ebenfalls als erster Vertreter seines Landes ins Halbfinale einzog, zu bedenken: "Auch der belgische Markt ist groß und erlebt gerade einen richtigen Schub." Auch van den Bergh wäre also ein heißer Kandidat für ein Premier-League-Ticket.