Leipzig. Das Tagesgeschäft mit all seiner Hektik und Spannung setzt aus, der Aufstiegskampf des 1. FC Lok Leipzig pausiert und das Fußballerherz muss sehnsüchtig auf Tore, Skandale und Sensationen warten. Kein Sport, viel Administratives - in dieser entschleunigten sowie schwierigen Phase lohnt sich als Ergebnis-Ersatz und Ablenkung ein Blick auf die Statistiken. Die zweite Saison mit Profitum in Probstheida verlief mit nur einer Niederlage – im Stadtderby gegen die BSG Chemie – bis dato äußerst erfolgreich.
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Lok, punktgleich mit Tabellenführer Altglienicke, sammelte bis zum Abschied von Ex-Coach Björn Joppe zwei Zähler pro Spiel. Nachfolger Wolfgang Wolf blieb ungeschlagen und kommt auf den Punktedurchschnitt von 2,23 (Spiele gegen Rot-Weiß Erfurt mit eingerechnet).
Probstheidas Dauerkämpfer ist Robert Zickert. Der 30-jährige Kapitän fiel nur ein Spiel aus, bestritt ansonsten jede Partie von Beginn an und verpasste in diesen keine Minute – insgesamt ackerte der Verteidiger 2070 Spielminuten auf dem Platz. Dicht auf den Fersen ist Spielmacher Paul Schinke, der 2027 Minuten absolvierte und in den letzten vier Spielen auf sechs Scorerpunkte kam. Kurios: unter Joppe agierte der ehemalige RB-Nachwuchsspieler teilweise als zentraler Innenverteidiger einer Dreierkette, Wolfgang Wolf beförderte ihn zurück auf die Zehnerposition.
Drittälteste Team der Liga
Die meisten Scorerpunkte, dreizehn, verzeichnete Sommerneuzugang Aykut Soyak, und die alle in der Hinrunde, in der Rückserie kommt der Offensivmann aufgrund seiner Augapfelquetschung auf nur vierzehn Spielminuten. Ihm folgen Schinke und Angreifer Djamal Ziane mit je zwölf. Ziane fühlt sich im Bruno-Plache-Stadion am wohlsten, sechs seiner acht Treffer und die Hälfte seiner Vorlagen steuerte der gebürtige Leipziger zu Hause bei. Wie bereits letzte Spielzeit traf am häufigsten Matthias Steinborn, der neunmal jubeln durfte. Erfolgreichster Joker von Wolfs Mannschaft ist der 21-jährige Romario Hajrulla, dem bei seinen zehn Einwechslungen drei Buden gelangen.



Teamrüpel ist der gar nicht so grimmig daherkommende Maik Salewski. Seine unrühmliche Bestmarke von vierzehn gelben Karten toppt niemand in der Liga, aber auch Innenverteidiger David Urban ist einem Dutzen gelben Kartons (davon ein Platzverweis nach gelb-rot) kein Kind von Traurigkeit. Kein Wunder, dass die Blau-Gelben auf dem drittletzten Platz der Fairnesstabelle stehen.
Denselben Rang besetzt Lok im Altersranking, denn Joppe und Wolf setzten diese Saison auf Erfahrung: der Altersschnitt von 26,7 Jahren macht die Probstheidaer zum drittältesten Team der Liga. Und das zahlte sich aus. Neunmal geriet der Aufstiegsaspirant in Rückstand, viermal drehte Lok die Partie, viermal sprang immerhin ein Remis heraus.