Der KFC Uerdingen hat sein Trainingslager im italienischen Gavorrano vorzeitig abgegebrochen. Nach nur zwei Tagen reiste der Drittligist wieder aus der Toskana ab, um die restliche Vorbereitung auf die Rückrunde im niederländischen Venlo abzuhalten. Hintergrund: Das von Manager und Ex-Profi Stefan Effenberg auserkorene "Il Pelagone Hotel & Golf Resort", in dem die Uerdinger residierten, ist ein reines Golfhotel - und hatte demnach kein Fußballplatz, auf dem man hätte trainieren können. So musste der Klub in das sechs Kilometer entfernte "Stadio Comunale Romeo Malservisi" von Viertligist U.S. Gavorrano ausweichen, wo sich der Platz jedoch ebenfalls in einem miserablen Zustand befunden haben soll. Schlechter noch als im heimischen Krefeld, lautete der Tenor der Spieler.



Winter-Trainingslager in Italien: KFC als Vorreiter
Italien gilt ohnehin nicht als Land, in dem sich Fußball-Mannschaften im Winter vorbereiten. Effenberg jedoch hatte sich auch für das Trainingslager-Quartier entschieden, weil ein guter Bekannter, der Immobilienunternehmer Falk Raudes, das Hotel übernommen hatte. Laut der Rheinischer Post soll der KFC kostenlos im Hotel untergebracht worden sein - als Vorreiter, auch für andere Fußballklubs. Ohne dazugehörigen Platz könnte das allerdings schwierig werden. Dass Effenberg die Bedingungen im Vorfeld nicht nur einmal checkte, wirft die Frage auf, wieso trotzdem an den bestehenden Plänen festgehalten wurde. Spieler Selim Gündüz meinte zu den Platzverhältnissen vor Ort: "Wir sind doch keine A-Jugend oder ein Kreisligist."
Die besten Sprüche von Stefan Effenberg
Weil im Umkreis von 20 Kilometern auch keine anderen Plätze für die Einheiten in Frage gekommen wären, brach der Klub das Trainingslager vorzeitig ab. Testspiele waren ursprünglich zwar angedacht, konkrete Daten und Gegner standen aber nach wie vor aus. Begleiterscheinungen, die kein besonders gutes Licht auf die Trainingslagerplanung des Drittligisten werfen. "Ein guter Rasen und anspruchsvolle Testspiele sind die wichtigste Voraussetzungen, um sich gut vorbereiten zu können", schrieb der KFC Uerdingen auf der Vereinshomepage. Im Netz musste Effenberg natürlich reichlich Kritik einstecken. "Wenn Amateure wie Effenberg Manager spielen", lautete etwa einer der noch netteren Tweets.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis