„Wir waren von der ersten Sekunde hellwach und haben gerade in der ersten Halbzeit nur auf ein Tor gespielt – da hat der Gegner gar keine Sonne gesehen“, berichtete Matthias Steinborn nach dem 3:1 (2:0)-Erfolg seines SV Babelsberg 03 gegen die TSG Neustrelitz. Mit seinen Saisontreffern neun und zehn ebnete der 27-jährige Regionalliga-Fußballer seinem Team am Freitagabend den Weg zu drei völlig verdienten Punkten. Vor 1592 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion blieben die Babelsberger auch im 13. Heimspiel der Saison ungeschlagen und fuhren dabei den siebten Dreier ein.
"Da musste ich nur noch die Kelle ranhalten"
Der Gastgeber war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht und nahm das Heft des Handelns in die Hand. Lovro Sindik mit einem Linksschuss aus rund 25 Metern (11.) stellte TSG-Keeper Steven Braunsdorf erstmals auf die Probe. Die Führung fiel dann nach einer guten Flanke von Babelsbergs Rechtsverteidiger Severin Mihm. Dessen Hereingabe konnten weder Innenverteidiger Lucas Albrecht, der zweieinhalb Jahre für den SVB auflief, noch Torhüter Braunsdorf klären. Steinborn im Zentrum hatte wenig Mühe, das Leder aus Nahdistanz über die Linie zu drücken (15.). In der Folge kontrollierten die Filmstädter das Spielgeschehen und legten noch vor der Pause nach. Andis Shala schickte Linksverteidiger Ugurtan Cepni mit einem ganz starken Pass auf die Reise. Cepni brachte den Ball von der Grundlinie nach innen, wo erneut Steinborn goldrichtig stand und mit rechts zum 2:0 verwandelte (34.). „Da musste ich nur noch die Kelle ranhalten“, bedankte sich Steinborn bei seinen Teamkollegen. Nach Vorlage vom Doppeltorschützen hatte Shala kurz vor der Halbzeit sogar das 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Braunsdorf (45.).
In Durchgang zwei brachte SVB-Trainer Cem Efe mit Onur Uslucan für den unauffälligen Enes Uzun, der sein Startelfdebüt 2016 gab, eine frische Offensivkraft in die Partie. Am Spielgeschehen änderte sich zunächst wenig: Babelsberg blieb überlegen. Das von Andreas Petersen, Vater von Freiburgs Zweitliga-Kicker Nils Petersen, trainierte Neustrelitz fand keine Mittel. Uslucan aus spitzem Winkel (51.) und Cepni von der Strafraumkante (60.) prüften Braunsdorf, der aber zur Stelle war. Die erste Neustrelitzer Torannäherung gab es nach 63 Minuten, als Daniel Franziskus mit seinem Fernschuss knapp verzog. Die Heimmannschaft beschränkte sich in dieser Phase zu sehr auf das Verwalten der Zwei-Tore-Führung und wurde dafür prompt bestraft.
Ben Zolinski gelang nach einer scharfen Hereingabe der Anschlusstreffer für seine Farben, als er auf dem kurzen Pfosten zur Stelle war (73.). Weitere Torchancen erarbeitete sich die TSG in der Folge aber nicht. Die Entscheidung besorgte Uslucan, der nach einer feinen Hackenvorlage von Shala per Kopf erfolgreich war (88.). „Das zeichnet uns aus, dass wir nach dem ekligen Gegentor nicht wackeln, sondern sofort auf das dritte Tor gehen“, so ein sichtlich zufriedener Steinborn. Sein Trainer stimmte ihm zu: „Das Gegentor hat uns wieder ein Stück weit wach gerüttelt – danach haben wir die richtige Mentalität gezeigt“, befand Efe.
SV Babelsberg 03: Otremba – Mihm, Saalbach, Akdari, Cepni – Hellwig, Sindik – Uzun (46. Uslucan), Cubukcu (90. Fiegen), Steinborn (83. Kwatu) – Shala.
Babelsberg 03 besiegt die TSG Neustrelitz
TSG Neustrelitz: Braunsdorf – Zolinski, Albrecht, Zeugner, Pütt – Lampert – Gottschick (64. N Diaye), Schulz (64. Brinkmann), Ilter (86. Mustapha), Viteritti – Franziskus.
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