Seit dem Samstag werden die Fans zumindest auf dem heimischen Sofa wieder mit Bundesliga-Spielen versorgt. Doch stimmungsvolle Atmosphäre an den TV-Geräten gibt es nur durch Umwege. Denn in den Stadien herrscht bei den Geisterspielen so viel Stimmung wie auf dem 80. Geburtstag der Großmutter - bevor der Alkohol ausgeschenkt wird. Doch der TV-Sender Sky schafft Abhilfe. Mittels Einstellung auf dem Receiver lässt sich die akustisch trostlose Stimmung aufwerten. Der SPORTBUZZER hörte beim Spiel des FC Bayern bei Union Berlin genau hin. Statt den Anweisungen von Bayern-Coach Hansi Flick zu lauschen, ertönen auf Knopfdruck die Anfeuerungsrufe der Union-Anhänger. "Eisern Union" anstelle von Spieler-Rufen à la "Hier, Hier, Hier" ist dann in den Wohnzimmern zu hören. Immerhin!


Dass diese Gesangseinlagen und Applaus-Sessions "künstlich" hinzugemixt werden, bemerkt man tatsächlich nur beim Hinschauen - oder genauen Hinhören. Das Timing beim Ton-Mixing ist zum großen Teil beachtlich: Fängt etwa Union-Verteidiger Neven Subotic einen langen Ball von Edeltechniker Thiago ab, dann gibt es Applaus von den Anhängern der Hauptstädter. Nach dem Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Bastian Dankert nach dem Foul von Subotic an Leon Goretzka ertönt das gewohnte Pfeifkonzert der Heimfans. Kurz nach dem Treffer stimmen die Fans "virtuell" die in vielen Stadien so üblichen aufmunternden Gesänge an. Das passt.
Die Sportwelt blickt auf die Bundesliga: Die Pressestimmen zum Restart
Klar, hier und da erscheinen die Gesänge, der Applaus und die Reaktionen der Fans etwas überzogen und um einige Sekunden verzögert. Doch die Einstellungsänderung wertet das Spiel am Ende doch erheblich auf. In Zeiten der Stimmungsarmut auf dem Platz ist diese Möglichkeit durchaus zu empfehlen. Denn wechselt man nach der Stimmungsversion wieder in den "Real"-Modus, will man am liebsten gleich schnell wieder zur Fernbedienung greifen und dem Spiel etwas Feuer und Leben einhauchen. Die Stimmung im Stadion selbst wird dadurch nicht besser, das Gefühl auf der Coach jedoch schon.