12. Mai 2020 / 14:27 Uhr

Studie zu finanzieller Stabilität: Sechs Bundesliga-Klubs sind "existenzgefährdet"

Studie zu finanzieller Stabilität: Sechs Bundesliga-Klubs sind "existenzgefährdet"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Der FC Schalke 04 ist einer von drei Klubs aus der ersten Liga, der einer Studie zufolge existenzgefährdet ist.
Der FC Schalke 04 ist einer von drei Klubs aus der ersten Liga, der einer Studie zufolge "existenzgefährdet" ist. © imago images/RHR-Foto
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Auch wenn die Bundesliga und die 2. Bundesliga am Samstag wieder starten können, hat die Corona-Zwangspause einige finanzielle Misstände offenbart. Eine Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass sechs Klubs existenzgefährdet seien - und schlägt besser Jugendarbeit und Investoren vor.

Am Samstag geht es wieder los. Dann rollt nach der Corona-Zwangspause endlich wieder der Ball in der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Für einige Vereine ist das auch bitter nötig: die Zwangspause aufgrund der Coronavirus-Pandemie hat bei vielen ein ordentliches Finanzloch aufgetan. Dadurch, dass die Saison beendet wird, müssen die Bundesligisten nicht auch noch auf die letzte Rate der TV-Gelder verzichten. Doch trotz des anstehenden Re-Starts: Bei einigen Bundesliga-Klubs hängen die Finanzen offenbar gehörig schief. Einer neuen Studie zufolge sind gleich sechs Vereine "existenzgefährdet".

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Schalke, Paderborn und Union Berlin aus der Bundesliga "existenzgefährdet"

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Leipzig Graduate School of Management gemeinsam mit der Unternehmensberatung Odgers Berndtson. Zwar sei die deutsche Liga "im internationalen Vergleich nachweislich die solideste Liga". Dennoch seien aus der Bundesliga der FC Schalke 04, Union Berlin und der SC Paderborn akut dem Risiko der Zahlungsunfähigkeit ausgesetzt. Aus der zweiten Liga seien zudem der 1. FC Nürnberg, der VfL Osnabrück und der Karlsruher SC "existenzgefährdet". Weitere sieben Klubs aus der 2. Bundesliga drohten, in die Kategorie hineinzugeraten, wenn sie ihre Ausrichtung nicht änderten.

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Investoren und Nachwuchsarbeit: Studie macht Handlungsvorschläge

Die Studie legte den Vereinen, die demnach nicht nachhaltig wirtschaften, auch konkrete Verbesserungen nahe. Unter anderem sollen die Klubs ihr Eigenkapital stärken und ihre Einnahmequellen verbreitern. Ein Vorschlag dafür: "Der Zugang strategischer Investoren ist zu ermöglichen." Die Verfasser der Studie kritisieren zudem auch deutlich, dass die Klubs mit ihren Finanzdaten intransparent umgingen. "Mut zu einer Öffnung durch mehr Transparenz wird künftig unausweichlich sein", heißt es. Daneben müssten die Überwachungsgremien, also vor allem die Aufsichtsräte, unabhängiger gestaltet werden.

Ein wesentlicher Vorschlag betrifft aber auch die sportliche Ausrichtung: "Die Nachwuchsarbeit wird überdies ein Kernelement des künftigen Erfolgs eines jeden Klubs sein." Hier müssten sich die Klubs noch verbessern, "eine Durchlässigkeit zum Profiteam ist zu gewährleisten". Nur so könnten die Klubs "die Abhängigkeit von den Auswüchsen des Transfermarkts durchbrechen", schreiben die Studienverfasser.

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