Entspannung statt weitere Konfrontation? Im Machtkampf des VfB Stuttgart sind Vorstandsboss Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt am Samstag überraschend einen Schritt aufeinander zugegangen. Die beiden zerstrittenen Führungskräfte führten kurz vor dem Spiel gegen RB Leipzig (0:1) ein persönliches Gespräch miteinander, wie sie auf Twitter schrieben. Sportdirektor Sven Mislintat bestätigte in der Halbzeit des Spiels bei DAZN die Aussprache - und hofft auf eine Beruhigung der aufgeheizten Lage bei den Stuttgartern. "Da gab es vor dem Spiel, glaube ich, ein gutes Gespräch unter Männern", sagte der Sportchef. "Die beiden haben sich dazu schon vor dem Spiel geäußert, so dass sich das hoffentlich ein bisschen beruhigen sollte."
Das taten sie via Twitter: "Waren nicht die besten Tage, die hinter uns liegen aber das heutige Gespräch mit @clausvogt1893 stimmt mich zuversichtlich, dass wir die anstehenden Aufgaben im Sinne des VfB lösen", schrieb Hitzlsperger. Vogt bezeichnete den Austausch wie Mislintat als "Gespräch unter Männern“. "Es ist zuletzt einiges nicht gut gewesen. Wir suchen jetzt beide nach einem gemeinsamen Weg im Sinne des Clubs."



Der heftige Disput war öffentlich geworden, nachdem Hitzlsperger am vergangenen Mittwoch seine Bewerbung um das Präsidentenamt beim VfB öffentlich gemacht hatte. Der 38-Jährige will Vogt bei der nächsten Wahl auf der Mitgliederversammlung so aus dem Club drängen. Außerdem hatte er Vogt in dem Schreiben massiv angegriffen und ihm etliche Fehler und Unfähigkeit vorgeworfen. Einen Tag später reagierte Vogt mit einem eigenen Schreiben und wehrte sich gegen die Vorwürfe. Ob Hitzlsperger nach dem persönlichen Austausch nun trotzdem an seiner Kandidatur festhält, ist offen.
Die Mannschaft habe der Zwist nicht beeinflusst, meinte Mislintat. "Das von der Mannschaft fernzuhalten ist gar nicht so schwierig, weil wir uns auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können – nämlich mit dem Trainerteam und der Mannschaft gute Spiele zu machen", so der Sportdirektor. Der Zwist sei ein Thema, "was die beiden angeht". Ähnlich sieht es Kapitän Gonzalo Castro. Der Zwist zwischen den Bossen habe die Spieler "gar nicht" in der Vorbereitung gestört, sagte der Ex-Nationalspieler nach der 0:1-Pleite bei DAZN. "Das ist nicht unser Bereich. Das ist der Bereich von weiter oben. Wir sind dafür zuständig Fußball zu spielen. Das ist nicht unser Bier."
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