Leipzig. Zwei Wochen nach dem Hitlergruß-Skandal um einen Nachwuchstrainer geht die Aufarbeitung des Vorfalls beim 1. FC Lok weiter. Die betroffenen Spieler der B1-Junioren absolvierten am Freitag auf dem Lok-Gelände ihren ersten Workshop, in dem sie für Rassismus und Diskriminierung sensibilisiert werden sollen. Sie hatten auf Aufforderung ihres Co-Trainers im Bruno-Plache-Stadion den Hitlergruß gezeigt. „Wenn sie alle pädagogischen Maßnahmen erfolgreich absolviert haben, dürfen die Jungs ab 1.7. wieder am Training für die neue Saison teilnehmen“, sagte Lok-Vizepräsident Stephan Gut.
Drei Mitspieler, die sich nichts zu Schulden kommen ließen, verloren mit Akteuren des B2-Teams am vergangenen Wochenende mit 0:4 gegen den FSV Zwickau. Es ist fraglich, ob sich der Landesliga-Tabellenführer bei nur einem Punkt Vorsprung vier Spieltage vor Saisonende an der Spitze behaupten kann. Die Relegationsspiele für die Regionalliga, die zweithöchste Nachwuchsspielklasse, sind arg in Gefahr.



Einen Informationsabend für Mitglieder beschrieb Guth als „konstruktiv“. Es sei von den rund 100 Teilnehmern insbesondere begrüßt worden, dass man die Spieler nicht fallen gelassen habe. Von den beiden verantwortlichen Trainern hatte sich Lok getrennt, der Co-Trainer erhielt Hausverbot. Nachwuchsleiter Jörg Seydler, der in der Vergangenheit disziplinarische Verfehlungen eines Trainers nicht angemessen sanktioniert haben soll, wurde beurlaubt. Er übt bei Lok aktuell keine Funktion mehr aus.
Unterdessen schreiten die Planungen für die erste Saison unter Profibedingungen weiter voran. Co-Trainer Rüdiger Hoppe und Torwarttrainer Maik Kischko verlängerten ihre Verträge bis 2020. Präsident Thomas Löwe lobte Hoppe als „ehrlichen Arbeiter und hervorragenden Fachmann, der hier in den vergangenen Jahren viel bewegen konnte“. Kischko ist „gespannt, wie die Gesamtentwicklung des Clubs weitergeht.“