26. Dezember 2020 / 08:46 Uhr

Gelungene Integration: SV Arnum bindet ein Dutzend Neuer durchaus erfolgreich ein

Gelungene Integration: SV Arnum bindet ein Dutzend Neuer durchaus erfolgreich ein

Jens Niggemeyer
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Yann-Niklas Pohl, der hier Koldingens Marvin Ische verfolgt, ist einer der Nicht-Neuen bei der SV Arnum.
Yann-Niklas Pohl, der hier Koldingens Marvin Ische verfolgt, ist einer der "Nicht-Neuen" bei der SV Arnum. © Dennis Michelmann
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Mit nicht weniger als zwölf Neuzugängen ist die SV Arnum in die neue Saison gestartet, "darunter etliche, die vorher unterklassig gespielt haben", wie Coach Ermin Vojnikovic betont. Die Integration hat gut funktioniert, die Sportliche Vereinigung kam immer besser ins Rollen - doch dann kam der Lockdown.

Dass erneut ein Corona-Stopp verhängt wurde, passte natürlich keinem Sportler. Doch gerade bei denjenigen, die sich zu diesem Zeitpunkt besonders gut in Schuss fühlten, dürfte der Ärger groß gewesen sein. „Für uns war das richtig scheiße“, formuliert es Ermin Vojnikovic, Coach des Bezirksligisten SV Arnum, drastisch. „Wir waren richtig gut in Tritt, hatten zuvor drei Spiele am Stück gewonnen und gute Chancen, mit dem nächsten Sieg auf Platz zwei zu springen.“

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Doch letztlich kam es, wie befürchtet, und die Arnumer verabschiedeten sich mit 15 Punkten aus neun Spielen und einem Torverhältnis von 19:14 in die vorzeitige Winterpause. Alles in allem sei der Coach mit dem bisherigen Saisonverlauf absolut zufrieden, auch wenn seine Mannschaft bei den Unentschieden gegen die SG Blaues Wunder, den HSC II und beim SV Croatia „viele Punkte liegen gelassen“ habe, die eigentlich aufs Konto hätten wandern sollen.

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Ganz unerwartet sei das jedoch nicht gewesen. „Wir hatten immerhin zwölf Neuzugänge, und die musst du erst mal integrieren“, relativiert Vojnikovic. „Und darunter waren etliche, die vorher unterklassig gespielt haben.“ Das Zeugnis für die Arnumer „Novizen“ fällt gut aus. Boua Karim Dagnogo und Amadou Sayon seien in der Offensive die erhofften Verstärkungen. „Deren Talent war bekannt, aber sie haben zwei Jahre lang in der 4. Kreisklasse gekickt, waren praktisch weg vom Fenster. Doch sie haben sich schnell an die Liga gewöhnt“, sagt der Trainer.

Mit Antonio Petrovic gebe es zudem endlich eine gute Alternative zu Stammmittelstürmer Felix Rademacher. Dazu sei Marius Wichmann „ein richtig guter Torwart, sehr komplett und überragend im Eins-gegen-eins“, sagt Vojnikovic. Auch für den Sechser Niklas Runge und Innenverteidiger Benjamin Viebrans gab es verbale Streicheleinheiten vonseiten des Trainers: „Die beiden sind auf jeden Fall Verstärkungen.“

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Vojnikovic kannte Diedrich gar nicht

Am meisten überrascht habe ihn aber Jan-Hendrik Diedrich. „Er ist ein Kumpel von Rademacher, und ich kannte ihn vorher gar nicht“, gibt Vojnikovic zu. Schnell habe sich gezeigt, welches Potenzial der Neue habe. „Er ist als Sechser extrem kampfstark und präsent, außerdem redet er viel, gibt Anweisungen.“

Auch die fußballerische Entwicklung bewerte er positiv. „Ich bin kein Trainer, der sagt, wir stellen uns hinten rein. Wir wollen Ballbesitz, wir wollen kombinieren, wir wollen offensiv spielen“, sagt der frühere Torjäger. Und so gerne er eine starke Einzelleistung sehe, so sehr fördere er in vielen Situationen die Devise „Doppelpass statt Dribbling“. Unterm Strich sehe er die ersten neun Partien so: „Fußballerisch war es ganz gut, was fehlt, sind die Ergebnisse.“

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Hozan Partawie (SG Letter 05): Im Auswärtsspiel beim SV Türkay Spor Garbsen hat der 35-jährige Torhüter drei Elfmeter binnen drei Minuten pariert. Dafür wurde er mit 29,4 Prozent der Stimmen der Held der Woche. Zur Galerie
Hozan Partawie (SG Letter 05): Im Auswärtsspiel beim SV Türkay Spor Garbsen hat der 35-jährige Torhüter drei Elfmeter binnen drei Minuten pariert. Dafür wurde er mit 29,4 Prozent der Stimmen der Held der Woche. ©

Die Staffel 6 habe sich so entwickelt, wie es Vojnikovic erwartet habe: „Man kann gegen alle Punkte lassen, aber die vier, die oben stehen, werden die Teilnehmer für die Aufstiegsrunde unter sich ausmachen.“ Aktuell führt der TSV Bemerode (21 Punkte) vor Niedersachsen Döhren (16), der SVA (15) und dem Koldinger SV (14). „Unser Ziel ist es, bis zum Ende oben dabei zu bleiben und das Ganze spannend zu halten“, sagt Arnums Coach.

Und auch wenn Bemerode mit bislang sieben Siegen aus sieben Spielen sicher der Topfavorit auf Platz eins sei, werde das für den aktuellen Ligaprimus kein Selbstgänger. „Die Bemeroder müssen noch zweimal gegen Koldingen ran, dazu zweimal gegen Döhren und einmal gegen uns – ich gehe davon aus, dass sie da auch Punkte lassen werden“, sagt Vojnikovic. „Meine Prognose: Es wird alles am letzten Vorrundenspieltag entschieden.“

"Die Vorrunde kriegt man auf jeden Fall hin"

Doch wie überbrücken die Arnumer die harte Lockdownzeit? „Soll ich ehrlich sein: Ich weiß es nicht“, sagt der Trainer. Selbstverständlich gibt es individuelle Programme für die Spieler, und wie bereits im Frühjahr könne man auch wieder spezielle Challenges ausrufen.

Aber das erneute monatelange Fußballverbot sei fatal. „Du kannst ja aktuell nichts richtig planen. Kein Training, keine Hallenturniere, keine Vorbereitung, keine Testspiele – alles hängt in der Schwebe“, sagt er. Vojnikovic gehe aber davon aus, dass die Saison zu Ende gespielt werden könne: „Die Vorrunde kriegt man auf jeden Fall hin. Und zur Not wird die Saison eben ein bisschen verlängert.“

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