20. Mai 2020 / 21:58 Uhr

SV Eichede: Nico Bremser spricht über seinen Herzensverein, den DFB-Pokal-Sieg vom VfL Wolfsburg und seine Ziele

SV Eichede: Nico Bremser spricht über seinen Herzensverein, den DFB-Pokal-Sieg vom VfL Wolfsburg und seine Ziele

Lisa Wittmaier
Lübecker Nachrichten
Nico Bremser fühlt sich beim SV Eichede pudelwohl und verlängerte erst vor kurzem seinen Vertrag.
Nico Bremser fühlt sich beim SV Eichede pudelwohl und verlängerte erst vor kurzem seinen Vertrag. © Agentur 54°
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Der 22-jährige Student kann sich vorstellen in die Fußstapfen seines Vaters Dirk Bremser zu treten, vorher will er allerdings selbst noch paar Jahre spielen und freut sich auf sein Comeback.

Johannes Kramer hatte im neunten SVE-Podcast Nico Bremser zu Gast, der von der Verbindung zu seinem Bruder, des Trainergeschäft seines Vaters, seinen Lieblingsverein und seinen sportlichen Highlights sprach. Vor ihm waren schon Vincent Janelt, Marcel Gevert, Martin Steinbek, Jan Plate,Evgenij Bieche, U19-Spieler Leon Tonder, Urgestein Heino Keiper und Torwarttrainer Benjamin Loose zu Gast bei Moderator Johannes Kramer.

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Nico Bremser verpasste einen Großteil der abgebrochenen Saison aufgrund einer schweren Knieverletzung, verlängerte seinen Vertrag beim SV Eichede aber trotzdem erst vor kurzem und möchte trotz der Distanz zu seinem Wohnort in Flensburg in Stormarn spielen. "Hier passt einfach alles. Besonders während der Verletzung habe ich gespürt, wie man zusammen hält," sagte Bremser über die Vertragsverlängerung.

Mannschaftstraining wäre nach der Verletzung wieder möglich

Direkt zu Beginn der Spielzeit 2019/20 verletzte er sich schwer, sodass ihm eine Fußballpause von 9-12 Monaten prognostiziert wurde. "Ich habe damals direkt gespürt, dass es im Knie nicht richtig ist. Es stellte sich raus, dass meine Kniescheibe rausgesprungen, dabei ein Band gerissen und der Knorpel abgesplittert ist," berichtete er von der Diagnose, die er sehr schnell bekommen hat. Nach nur sechs Monaten ist Bremser schon wieder am Ball und würde sogar heute schon wieder am Training teilnehmen, wenn es stattfinden könnte. "Zweikämpfe würde ich noch nicht annehmen, aber Passübungen gehen schon. Es wird stetig besser und ich kann immer mehr machen und die Übungen langsam steigern," sagt Bremser.

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Dennis Jaacks lockte die Bremser-Brüder nach Eichede

Über die Unterstützung vom Verein und die Nachrichten, die er von sämtlichen Stellen zum Zeitpunkt seiner Verletzung erhalten hat, ist er noch jetzt überwältigt. "Viele Mitspieler und auch mein Trainer Paul (d. Red. Kujawski) haben mich im Krankenhaus besucht," schwärmt der 22-Jährige vom Zusammenhalt. Diesen besonderen Eicheder Spirit verspürte er schon schnell nach seinem Wechsel im Sommer 2017, als er mit seinem Bruder Yannick Bremser zu den Stormarnern kam. "Das war eine besondere Situation mit Yannick zusammen zu wechseln und erstmalig die Möglichkeit zu haben zusammen zu spielen. Das war neben der Tatsache, dass wir beide den damaligen Trainer Dennis Jaacks kannten, ein wesentlicher Faktor," erklärt Bremser, der schon bei seinem Ex-Verein TSV Pansdorf von Jaacks trainiert wurde.

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Rivale Pansdorf wurde zur ersten Herrenstation

Nach seinem Jugendverein Timmendorfer Strand verbrachte er sein erstes Herrenjahr in der Verbandsliga beim TSV Pansdorf unter Jaacks, der immer ein großer Fürsprecher von Nico und Yannick Bremser war. Zudem hatte er immer eine besondere Verbindung nach Pansdorf. "Eigentlich war Pansdorf in der Jugend immer unser Rivale, das hat sich im Laufe der Zeit gewendet, nachdem der TSV aufgestiegen ist. Zudem hat Yannick in der Jugend in Pansdorf gespielt," berichtet der Jüngere der beiden Brüder.

Die Trainer des SV Eichede von 2008 bis heute

Der Beginn einer erfolgreichen SVE-Ära: Mecki Brunner holt nach seinem ersten Jahr beim SV Eichede im Mai 2009 die Verbandsliga-Meisterschaft. Rene Wasken (l.), Marian Draguhn, Lasse Drews,  Markus Venz und Malte Buchholz lassen ihn hochleben. Zur Galerie
Der Beginn einer erfolgreichen SVE-Ära: "Mecki" Brunner holt nach seinem ersten Jahr beim SV Eichede im Mai 2009 die Verbandsliga-Meisterschaft. Rene Wasken (l.), Marian Draguhn, Lasse Drews,  Markus Venz und Malte Buchholz lassen ihn hochleben. ©

Vater Dirk Bremser traute seinem Sohn mehr zu

Das Fußballergen haben beide Brüder in die Wiege gelegt bekommen - Vater Dirk Bremser spielte in der Bundesliga und ist jahrelanger Co-Trainer von Dieter Hecking, der derzeit beim Zweitligisten Hamburger SV Trainer ist. "Wir sind eine richtige Fußballerfamilie. Das für mich der große Traum höherklassig zu spielen nicht realisierbar war, habe ich aber schnell erkannt. Obwohl mein Vater heute noch sagte, dass mehr drin gewesen wäre, wenn ich mehr an mir gearbeitet hätte," erzählt der gelernte Verteidiger. Schlussendlich war es dem jungen Spieler aber wichtiger mit seinen Freunden in einer Mannschaft zu spielen, anstatt dem Leistungssport nachzugehen. Anstatt selbst nach den Sternen zu greifen, schaut er gerne zu seinem Vater auf. "Ich bin stolz auf ihn und dass war er macht. Wir haben es als Familie geschafft, dass er seinen Traum verwirklichen kann," sagt er.

"Erik Meijer hat mich auf seinen Schultern durch das Stadion getragen"

In besonderer Erinnerung ist die Station seines Vater bei Alemannia Aachen geblieben. "Wir fiebern auch heute noch mit den Teams von meinem Vater mit, aber Aachen steht für mich ganz oben. Die sind im Herzen geblieben. Wie die Stadt den Aufstieg gefeiert hat, ist mir besonders in Erinnerung geblieben, obwohl ich noch klein war. Erik Meijer hat mich nach jedem Spiel auf den Schultern durch das Stadion getragen. Sowas vergisst man nicht," schwelgt der Sportstudent in Erinnerung. Neben der Zeit in Aachen kann er sich gut an den DFB-Pokal-Sieg vom VfL Wolfsburg erinnern. "Wir saßen damals mit Timm Klose zusammen und haben Kurze getrunken," verrät er.

Unser erster Platz hat in den letzten Monaten vermutlich rasant an BesucherInnen gewonnen. Das hängt wohl auch mit dem sportlichen Erfolg und Aufstieg der Mannschaft zusammen, die dort ihre Heimspiele austrägt, denn... Zur Galerie
Unser erster Platz hat in den letzten Monaten vermutlich rasant an BesucherInnen gewonnen. Das hängt wohl auch mit dem sportlichen Erfolg und Aufstieg der Mannschaft zusammen, die dort ihre Heimspiele austrägt, denn... ©

Wechsel zur U23: Prüss und Bremser nicht einer Meinung

Zu seinen eigenen sportlichen Highlighs zählt er die Partie gegen NTSV Strand 08 und GW Siebenbäumen. "Wir haben damals in Siems gegen Strand gespielt, wo ich in der Jugend gespielt haben. Dazu war es ein Spiel, bei dem ich mit Yannick zusammen gespielt habe. Das ist mir im Gedächnis geblieben, genauso wie das Derby mit der Zweiten gegen Siebenbäumen, bei dem ich das Tor 1:1 geschossen habe," berichtet Bremser, der sich nach einer Saison in der Ligamannschaft dazu entschieden hat in die U23 vom SV Eichede zu wechseln. "Ich und Trainer Christian Jürss waren nicht der gleichen Auffassung, wie der Linksverteidiger gespielt wird bzw wie ich ihn spielen möchte. Daher habe ich für mich nicht die Möglichkeit gesehen viele Spiele zu bestreiten und mich entschieden für die Zweite zu spielen," erklärt er seine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut.

Amt als Co-Trainer ist für den Studenten eine Option

Für die Zukunft wünscht sich Nico Bremser noch einmal mit seinem Bruder auflaufen zu können und auch ein Amt als Co-Trainer ist für ihn denkbar. "Noch möchte ich selbst spielen, aber mir hat es während meiner Verletzung schon ganz gut gefallen Paul an der Seite zu unterstützen. Ich glaube der Job als Co-Trainer könnte mir liegen," feigst er. Bis dahin möchte er auf seiner neuen Position im Mittelfeld weiter an seinen Freistoßfähigkeiten und Abschlüssen arbeiten und mit dem SV Eichede mindestens den fünften Platz in der nächsten Spielzeit anpeilen.

Hier geht es zum ganzen Podcast vom SV Eichede.