Kamenz. Frank Rietschel, Trainer des SV Einheit Kamenz, hatte es im SPORTBUZZER-Interview anklingen lassen, am Donnerstag ließ der Sachsenliga-Spitzenreiter die Katze aus dem Sack: Egal, wie die Saison in der Fußball-Landesliga ausgeht, Spitzenreiter SV Einheit Kamenz wird nicht in die NOFV-Oberliga aufsteigen. Das bestätigte Präsident Thorsten Edelmann: „Wir bleiben definitiv in der Landesliga. Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, weil die Jungs bisher eine überragende Serie gespielt und elf Punkte Vorsprung auf den Zweiten haben. Aber wir müssen die rund 650 Mitglieder im Auge behalten und wissen auch, dass die Corona-Krise finanzielle Auswirkungen im Verein haben wird.



Die Kamenzer hatten schon in früheren Jahren unter Trainer Thomas Hentschel (jetzt Budissa Bautzen) den Aufstiegsverzicht erklärt. Vor drei Jahren wagten die Lessingstädter dann aber den Sprung in die 5. Liga. Nach einem durchwachsenen Spieljahr musste Einheit wieder den Weg in die Landesliga antreten. „Wir sind immer noch sehr stolz darauf, dass wir ein Jahr dort gespielt haben“, sagt Edelmann. „Aber wir mussten auch feststellen, dass die Oberliga für den SV Einheit noch nichts Nachhaltiges gebracht hat. Wir wollen aber weiterhin die Ausbildung im leistungsorientierten Fußball aufrechterhalten. Wir pflegen engen Kontakt zum Bischofswerdaer FV und sind dazu auch mit anderen Vereinen der Region bereits. Ziel muss es sein, dass unsere Jungs, kommen sie aus dem A-Juniorenbereich, auch im Landkreis Bautzen im Männerbereich hochwertige Angebote haben. Wir sehen uns dabei allerdings in der Landesliga besser aufgestellt als beispielsweise in der Oberliga.“
Damit steht auch fest, dass es aus der Sachsenliga in diesem Jahr keinen Aufsteiger geben wird, denn die Kamenzer waren der einzige Verein, der beim Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) für die Oberliga 2020/21 gemeldet hatte. Ob Trainer Frank Rietschel, der seit 2013 auf der Bank sitzt, seinen Vertrag beim SV Einheit verlängern wird, steht noch nicht fest. „Ich weiß, dass es für Spieler und Trainer eine große Enttäuschung ist, dass wir nicht aufsteigen werden. Das tut mir persönlich auch weh, aber wir müssen diesen Schritt so gehen“, meint Edelmann.
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