18. Oktober 2021 / 16:40 Uhr

"Waren wie 96 gegen Schalke": Harmlose Ihmer holen mit Glück einen Punkt gegen Mühlenberg

"Waren wie 96 gegen Schalke": Harmlose Ihmer holen mit Glück einen Punkt gegen Mühlenberg

Tobias Kurz
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Mühlenbergs Clemens Stamm (vorn) im Duell mit Ihmes Delchad Jankir.
Mühlenbergs Clemens Stamm (vorn) im Duell mit Ihmes Delchad Jankir. © deisterpics/Stefan Zwing
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So harmlos ist der SV Ihme-Roloven lange nicht mehr aufgetreten. Im Topspiel der Bezirksliga 7 gegen den Mühlenberger SV kamen die Ihmer nicht über ein torloses Remis hinaus und hatten dabei sogar reichlich Glück, das Spiel nicht zu verlieren. Denn: Torchancen hatten fast nur die Gäste, denen allerdings die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte.  

Spiele des SV Ihme-Roloven sind nicht für ihre Torarmut bekannt. Daher dürften sich Beobachter die Augen gerieben haben, als sie das Endergebnis des Topspiels der Bezirksliga 7 gegen den Mühlenberger SV gesehen haben. Mit einem 0:0-Remis trennten sich der Tabellenzweite und der Vierte voneinander. Für die Ihmer war es das erste Pflichtspiel ohne eigenen Treffer seit einem Jahr. Am 18. Oktober 2020 unterlag der Bezirksligist dem TuS Davenstedt 0:8, damals noch unter Trainer Mario Geric. Dessen Nachfolger Halil Büyüktopuk gab offen zu, dass seine Mannschaft gegen Mühlenberg mit dem Punkt zufrieden sein musste.

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„Diesmal haben wir Glück gehabt und sind mit einem Unentschieden gut bedient“, sagte er. „Wir waren wie 96 gegen Schalke, hatten in 90 Minuten zwei Torschüsse.“ Dass seine sonst so torhungrige Offensivabteilung diesmal so harmlos auftrat, hatte für Büyüktopuk verschiedene Gründe. Zum einen fehlten mit Alex Bittner, Sergio Pulido León, Samet Karaer und Abuzar Azizi wichtige Stammkräfte. „Die haben bei Mühlenberg aber auch gefehlt“, betonte der Ihmer Übungsleiter, der lobende Worte für den Gegner übrig hatte. „Die haben das gut gemacht, waren griffig – und wollten mehr als wir.“

Bilder zum Spiel der Bezirksliga 7 zwischen dem SV Ihme-Roloven und dem Mühlenberger SV

Ihmes Trainer Halil Büyüktopuk gibt Anweisungen. Zur Galerie
Ihmes Trainer Halil Büyüktopuk gibt Anweisungen. ©

Mühlenberg kann Top-Chancen nicht nutzen

Die Gäste traten nicht nur zupackender auf, sondern fanden gerade spielerisch die besseren Lösungen. Die Platzherren agierten dagegen zu ungeduldig, probierten ihr Glück häufig mit langen Bällen. „Da werden wir drüber reden. Wir haben zu wenig Fußball gespielt, zu wenig Bewegung gehabt“, bemängelte Büyüktopuk. Mühlenberg hatte einige Top-Chancen, allen voran Matthias-Sven Braczkowski, der mehrfach aus guter Position scheiterte. Angesichts des Spielverlaufs bilanzierte Büyüktopuk: „Ich bin selten zufrieden mit einem Unentschieden, diesmal schon.“

Der 46-Jährige wollte mit seiner Mannschaft auch nicht zu hart ins Gericht gehen. „Wir haben viele Zuschauer, die begeistert sind von dieser Saison, und am Sonntag schon ein bisschen gemurrt haben“, berichtete er und ergänzte schmunzelnd: „Vielleicht haben wir die Messlatte etwas zu hoch gehängt.“ Auf die Bremse treten ist sein Credo, die Erwartungshaltung vor der Saison sei schließlich eine ganz andere gewesen. Nichtsdestotrotz wollen die Ihmer ihren Traum von der Aufstiegsrunde verwirklichen. Das Rennen um die zwei begehrten Plätze bleibt hochspannend.

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Enges Rennen in der Bezirksliga 7

Durch den Egestorfer 6:1-Sieg in Davenstedt rangiert die Oberliga-Reserve der Germanen (24 Punkte) nun an der Tabellenspitze, Davenstedt (21) rutschte hinter Ihme (22) auf Platz drei. Und Mühlenberg (20) bleibt auf dem vierten Rang in Lauerstellung. „Es ist weiter alles offen, die nächsten Wochen werden sehr interessant“, prognostizierte Büyüktopuk, der mit einem Egestorfer Durchmarsch rechnet. „Die haben jetzt Blut geleckt und werden sicher auch mal Unterstützung aus der Ersten bekommen.“ Seine Mannschaft muss ebenso wie Mühlenberg noch gegen Davenstedt ran. Ein Hauen und Stechen um Platz zwei ist also vorprogrammiert.

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