Fußball-Oberligist SVG Göttingen hat sich am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Hagen/Uthlede mit einem 1:1 (0:1) zufrieden geben müssen. Damit blieb die Chance, sich in der Abstiegsrunde weiter in Richtung sichere Plätze zu schieben ungenutzt.
SVG Göttingen - FC Hagen/Uthlede, Oberliga 2021/22, Abstiegsrunde
Die erste Halbzeit war aus Göttinger Sicht verfahren. Die SVG schaffte es es kaum, gute Chancen herauszuspielen oder in den Strafraum der Grün-Weißen vorzudringen. Von den Gästen gab es hingegen einige Offensivaktionen.
Folgerichtig fiel in der 21. Minute das 1:0 für die Gäste durch Luca Mittelstädt. Die Flanke auf ihn landete zwar auf dem Kopf eines Göttinger Defensivmannes, wurde aber zu Mittelstädt abgefälscht. „Das hat mich sprachlos gemacht“, kommentierte Göttinger Trainer Dennis Erkner die Leistung in der ersten Hälfte. Die zweite hätte hingegen gezeigt, was bei der SVG möglich ist.
SVG kommt in der zweiten Hälfte stark zurück
Die Göttinger kamen stark zurück: Von Beginn der 46. Minute an übten sie starkes Pressing auf die Gäste aus – das Spiel fand jetzt nur noch in der Hälfte des FC statt. Über präzisere Pässe und ein Stellungsspiel, das in der ersten Halbzeit schlichtweg nicht vorhanden war, wurden den Grün-Weißen die Fäden aus der Hand genommen.
In der 71. Minute kam dann Hoffnung bei der SVG auf: Steffen Doll glich für Göttingen aus. Trainer Erkner stürmte sichtlich erlöst auf den Platz und jubelte mit dem Schützen. Ein Göttinger Sieg schien angesichts der Chancenfülle nicht mehr unrealistisch.
Es ging in eine intensive Schlussphase. Schiedsrichter Jan Tschirschwitz musste die Partie nicht selten unterbrechen und verteilte einige gelbe Karten. Eine Schrecksekunde gab es dann für die Göttinger, als der FC aus einer Standardsituation drei Minuten vor Schluss ein vermeintliches Tor schoss – die Unparteiischen entschieden jedoch schnell auf Abseits.
Als Resultat der vielen Spielunterbrechungen gab es fünf Minuten Nachspielzeit. Die SVG ließ nun zwar mehr Chancen der Gegner zu als in der ansonsten sehr soliden zweiten Hälfte, verteidigte aber nach wie vor erfolgreich. Nach zwei letzten gefährlichen Eckstößen für die SVG pfiff der Referee ab, es blieb beim 1:1.
Erkner: „Hätten drei bis vier Tore machen müssen“
„Wir hätten drei bis vier Tore machen müssen – man sieht, wieso beide Teams unten stehen“, ärgerte sich Erkner nach der Partie. Damit kann sich die SVG in der Tabelle nicht weiter nach vorn absetzen und bleibt mit elf Punkten auf dem achten Platz. Hagen/Uthlede direkt dahinter verharrt mit zwei Punkten Rückstand ebenfalls auf seiner Position.



Zu berücksichtigen bleibt allerdings, dass die SVG nur zehn Spiele und damit die wenigsten der Abstiegsrunde absolviert hat. Trainer Erkner versucht die Lage realistisch einzuschätzen: „Wir dürfen nicht träumen, aber so lange es rechnerisch möglich ist, werden wir es weiter versuchen – wir geben nicht auf.“ Siege seien jetzt wichtig, und er hoffe auf ein wenig Spielglück. Am Donnerstag muss sich die SVG um 18 Uhr gegen Eintracht Celle behaupten. – Tore: 0:1 Mittelstädt (21.), 1:1 Doll (71.).
Von Dominik Steffens
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