Leipzig. Das Geduldsspiel ging einher im kämpferischen Rhythmus, „Tanz ab Corona“ hofften Tina Spiesbach und Oliver Thalheim doch noch auf ein Happy End für die am 24. Oktober in der Leipziger Messehalle 3 geplanten Weltmeisterschaften der Professionals im ShowDance (Kür) Standard und Latein vor 2500 Zuschauern. Doch nun mussten sich die WM-Ausrichter wie viele andere auch in den Absage-Takt einreihen.
„Wir verschieben eins zu eins auf 2021, am 23. Oktober wollen wir dann die Veranstaltung mit allem Drum und Dran, im gewohnten Ambiente durchführen. Das ist mit dem Weltverband und dem Deutschem Tanzsportverband so abgesprochen“, informierte Oliver Thalheim zum unausweichlichem Schritt. Der 42-Jährige nannte insbesondere wirtschaftliche Gründe, die zur bitteren Entscheidung führten. Lange habe man noch ob der ersten Lockerungen gezögert. „Wir wollten das eigentlich durchziehen.“ Doch Großveranstaltungen sind bis zum 31. Oktober verboten. Eine abgespeckte WM-Variante kam nicht infrage. „Ganz oder gar nicht, war für uns klar. Wir sind auf jeden verkauften Platz angewiesen.“ Bereits im März waren die Tickets fast alle weg. Denn die Leipziger Tanz-Adresse ist eine Top-Adresse. Unterschreibt auch Moderator Joachim Llambi (55).
DURCHKLICKEN: Kurzer Rückblick auf die Tanz-Weltmeisterschaften der vergangenen Jahre in Leipzig.
„In den letzten zehn Jahren ist in Leipzig eine Veranstaltung entstanden, die in ihrem Gesamtkonzept ganz weit vorn ist. Und in diesem Jahr ist es Aufgrund der Situation nicht umsetzbar. Selbstverständlich bin ich 2021 dabei Und moderiere sehr gern die ,verschobene’ WM. Oliver und Tina haben meine Zusage und Unterstützung“, erklärte der Rheinländer, kultige Let’s-Dance-Juror und legte taktvoll nach. „Leipzig ist eine tolle Stadt und ich lasse es mir nicht nehmen, auch in diesem Jahr in die Messestadt zu kommen. Die geplanten Workshops in der Tanzschule von Oli und Tina werden stattfinden, auch wenn es derzeit noch keine Flugverbindungen gibt.“
Tickets behalten ihre Gültigkeit
Mit Paaren aus 14 Ländern hatten die Organisatoren gerechnet, darunter aus den USA, China, Japan und Russland – unrühmlich verbunden mit dem Corona-Virus. Zum jetzigen Zeitpunkt wären die Buchungen für die Flüge losgegangen, ebenso für die internationalen Kampfrichter. Doch die hätten in Leipzig erst mal in eine zweiwöchige Quarantäne gemusst. Wer bezahlt das? Unsicherheit und Risiko wären zu hoch gewesen, das 200.000-Euro-Budget müsste die Tanzschule abfedern – zur Reißleine gab es keine Alternative.

Die WM-Tickets behalten ihre Gültigkeit. „Wenn jemand dies nicht möchte, bekommt er sein Geld zurück“, versichert Oliver Thalheim. In der Tanzschule läuft indes wieder der Kursbetrieb im möglichen Rahmen. Doch weggebrochen sind die beliebten Abschlussbälle, zehn Mal musste abgesagt werden. Doch wie lautet der kämpferische Rhythmus: Wenn es holprig wird, steigt man nicht aus, sondern schnallt sich an.