12. Oktober 2022 / 14:56 Uhr

Ausschluss von Belarus aus der EM-Qualifikation? UEFA-Boss Ceferin sieht "keinen Grund"

Ausschluss von Belarus aus der EM-Qualifikation? UEFA-Boss Ceferin sieht "keinen Grund"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
 Uefa-Präsident Alexander Ceferin sieht keinen Grund, Belarus für Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland auszuschließen.  
Uefa-Präsident Alexander Ceferin sieht keinen Grund, Belarus für Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland auszuschließen.   © IMAGO/Pixsell
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Russland ist wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine von allen Wettbewerben der FIFA und UEFA ausgeschlossen. Belarus, das als Unterstützer von Wladimir Putin gilt, hingegen nicht. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin sieht dafür keinen Grund, wie er im Interview mit der "Sport Bild" erklärt. 

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat sich Kritik an der Entscheidung verbeten, Belarus im Gegensatz zu Russland nicht von der Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland auszuschließen. "Es ist ein bisschen populistisch zu fordern: 'Schmeißt alle raus!' Aktuell sehen wir keinen Grund, das zu tun", sagte er in einem Interview der Sport Bild. "Wenn sich die Dinge ändern, werden wir sicherlich reagieren. Die Politik sollte unsere Entscheidungshoheit respektieren. Wir predigen Politikern und Regierungen auch nicht, was sie tun sollen."

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Zuletzt hatte sich Innenministerin Nancy Faeser (SPD) in einem Schreiben an die UEFA gewandt und nach Angaben des Nachrichtenmagazins Der Spiegel gefordert, dass "nicht nur Russland, das einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt, sondern auch Belarus als wesentlicher Unterstützer der russischen Führung von allen internationalen Fußballspielen und -turnieren ausgeschlossen werden" solle.

Belarus darf an UEFA-Wettbewerben teilnehmen, muss die Heimspiele allerdings außerhalb des Landes und ohne Zuschauer ausrichten. In der EM-Qualifikation wurde Belarus am Sonntag in Gruppe I mit Andorra, Israel, Kosovo, Rumänien und der Schweiz gelost.

Der UEFA-Präsident sprach zudem über die Zukunft einer Super League – und wurde dabei ganz deutlich. "Solange ich Präsident bin, werde ich niemals eine geschlossene Liga unterstützen – die gerade ohne die Klubs aus England, Deutschland und Frankreich alles andere als super wäre", erklärte Ceferin. Zum Hintergrund: Mit Plänen für eine europäische Super League hatten zwölf Großklubs im Frühjahr 2021 ein Modell entworfen, das faktisch in Konkurrenz zu den großen europäischen Wettbewerben wie der Champions League gestanden und den ohnehin vollen Spielplan vermutlich weiter aufgebläht hätte.

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Deutsche Vertreter lehnten die Pläne damals ab. Auch zahlreiche Klubs, die die Pläne zunächst unterstützt hatten, distanzierten sich von ihnen wieder, nachdem es vor allem von den Fans erbitterten Widerstand gegeben hatte. Die drei Spitzenvereine Real Madrid, Juventus Turin und FC Barcelona wollen aber weiterhin daran festhalten.

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