29. März 2023 / 12:33 Uhr

Tennis-Affäre um Missbrauch: Dirk Hordorff tritt als DTB-Vizepräsident zurück

Tennis-Affäre um Missbrauch: Dirk Hordorff tritt als DTB-Vizepräsident zurück

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Dirk Hordorff hat sein Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB) vorzeitig beendet.
Dirk Hordorff hat sein Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB) vorzeitig beendet. © IMAGO/Claudio Gärtner
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Nach den gegen ihn gerichteten Missbrauchsvorwürfen ist Dirk Hordorff von seinem Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB) zurückgetreten. Das bestätigte der Anwalt des 66-Jährigen am Mittwoch. Hordorff kam damit der mehrmaligen Aufforderung des DTB nach.

Dirk Hordorff lässt sein Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB) ruhen. Das ließ der 66-Jährige am Mittwoch über seinen Anwalt mitteilen. Der DTB hatte Hordorff zuletzt nach Missbrauchsvorwürfen mehrmals zum Verzicht auf sein Amt aufgefordert.

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"Mein Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennisbundes habe ich heute niedergelegt. Ich möchte dadurch auch Schaden für den DTB vermeiden. Ich werde meine Kraft nunmehr voll und ganz auf die Widerlegung der unwahren Vorwürfe konzentrieren. Das in den Medien kolportierte, gegen mich gerichtete Verfahren wurde am 28. März 2023 von der Staatsanwaltschaft Frankfurt nach § 170 Absatz 2 StPO eingestellt", hieß es in der Mitteilung.

Oberstaatsanwältin Nadja Niesen, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, bestätigte die Einstellung des Verfahrens aus rechtlichen Gründen. "Straftatbestände sind aus unserer Sicht teilweise nicht erfüllt worden oder verjährt", sagte Niesen der dpa.

Hordorff weist Missbrauchsvorwürfe zurück: "Schlicht unwahr"

Das Präsidium des DTB begrüßte den Schritt von Hordorff. Der Verband wolle den Fall "schnellstmöglich und vollumfänglich aufarbeiten, um für die Zukunft noch besser präpariert zu sein", hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Dazu werde der DTB mit externen Spezialisten zusammenarbeiten und eine wissenschaftliche Begleitung der Aufarbeitung vornehmen. "Allen Opfern solcher Taten gehört unser Mitgefühl und unsere Unterstützung", hieß es weiter.

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Der langjährige Funktionär Hordorff hatte die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs als "schlicht unwahr" zurückgewiesen. Nach dem DTB-Präsidium hatte auch der Ombudsmann und Sprecher des Bundesausschusses gefordert, dass Hordoff bis Mittwoch sein Amt abgebe.

Hordorff hatte sein Amt ruhen lassen, nachdem schwere Anschuldigungen bekannt geworden waren. NDR, Sportschau und Süddeutsche Zeitung hatten von Vorwürfen unter anderen des früheren Tennisprofis Maximilian Abel berichtet, es habe über Jahre sexualisierte Übergriffe gegeben.

Hordorff hatte die Vorwürfe dementiert und über seinen Anwalt erklären lassen, dass es keinen Zusammenhang mit den Anschuldigungen gebe, dass er sein Amt ruhen lasse. "Herr Hordorff ist aufgrund einer Anfang März erfolgten sowie einer anstehenden Operation an einem Aneurysma derzeit gesundheitlich nicht in der Lage, das Amt auszuüben", hatte der Anwalt mitgeteilt.