Julian Nagelsmann ließ sich frustriert auf seinen Platz auf der Trainerbank fallen. Seine Spieler klatschten sich pflichtbewusst ab und gingen dann sichtlich ratlos Richtung Fankurve: Der Bayern-Motor stottert weiter. Das 1:1 (1:0) am Samstagabend ist für den FCB das dritte sieglose Spiel seit dem Bundesliga-Restart in diesem Jahr. "Natürlich sind wir unzufrieden und es nervt brutal", zürnte Kapitän Thomas Müller nach Abpfiff bei Sky. "Sicherlich haben wir uns diesen Knotenplatzer gewünscht und vorgestellt", führte der Nationalspieler aus. Allerdings sei die Bundesliga "kein Wunschkonzert". Der 33-Jährige präsentierte im Anschluss allerdings einen klaren Plan wie es weitergehen soll: Wenn der normale Motor stottert, muss es jetzt der "Wut-Motor" richten, wie Müller scherzte.
Der Bayern-Führungsspieler versprach eine Reaktion seiner Mannschaft, die sich bei den kommenden Aufgaben nicht zu sehr von dem schwierigen Jahresanfang "negativ beeinflussen lassen" sollte: "Wir können jetzt unseren Wut-Motor anwerfen – und das versuchen wir auch", kündigte Müller eine aggressivere Gangart der Bayern an. "Wir müssen in die Analyse gehen und versuchen, über die Emotionalität zu kommen, am Ende auf dem Platz alles geben und schauen, was wir kriegen", erklärte der Routinier.
Nach den Unentschieden in Leipzig, gegen Köln und nun gegen Frankfurt bleiben die Münchner mit 37 Punkten zwar Tabellenführer, aber die Verfolger Union Berlin (36), RB Leipzig (35) und SC Freiburg (34) pirschen sich immer näher heran. "Wir müssen weitermachen. Die Situation ist so wie sie ist. Wir sind Tabellenführer. Der Punktvorsprung schmilzt. Das sind die Fakten", analysierte Müller die aktuelle Lage des Rekordmeisters – und mahnte: "Dass wir darüber unzufrieden sind, wenn wir dreimal in Folge nicht gewinnen, ist auch klar. Es bringt jetzt auch nichts, Trübsal zu blasen." Stattdessen soll nun der "Wut-Motor" den Bayern mehr Bundesliga-PS bringen.
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