Aus deutscher Sicht haben die Wechsel von Timo Werner (für 53 Millionen Euro Ablöse, RB Leipzig) und Kai Havertz (bis zu 100 Millionen Euro, Bayer Leverkusen) zum FC Chelsea in diesem Transfer-Sommer fast alles in den Schatten gestellt. Doch auch die übrigen Klubs aus der Premier League haben rund drei Wochen vor Schließung des Transferfensters bereits ordentlich in neues Personal investiert – der SPORTBUZZER gibt vor dem Saisonstart am Samstag einen Überblick über die neuen Premier-League-Stars.
FC Chelsea bislang Transfer-König
Die emsigsten Einkäufer waren bei Chelsea unterwegs. Denn zusätzlich zu Werner und Havertz nahmen die "Blues" vier weitere Profis neu unter Vertrag. Der teuerste von ihnen: Linksverteidiger Ben Chilwell wurde für kolportierte 50,2 Millionen Euro vom Ligakonkurrenten Leicester City losgeeist. In einer ähnlichen Preisklasse liegt Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam), für den Klubboss Roman Abramowitsch und Co. rund 40 Millionen Euro springen ließen. Ablösefrei kamen hingegen die Innenverteidiger Malang Sarr (OGC Nizza) und Thiago Silva vom Tuchel-Klub Paris Saint-Germain.



Dass die Londoner nach Ablauf ihrer Transfer-Sperre ihre Schatulle wieder öffnen, überrascht trotz Corona-Krise kaum. Auch nicht, dass Manchester City und sein Eigentümer Scheich Mansour die Schmach, von Meister FC Liverpool und Jürgen Klopp abgehängt worden zu sein, nicht auf sich sitzen lassen wollen. Mit der Verpflichtung von Abwehrmann Nathan Aké (AFC Bournemouth) für 45,3 Millionen Euro und dem erst 20 Jahre alten Flügelstürmer Ferran Torres vom FC Valencia (23 Millionen Euro) holen die Citizens zum Gegenschlag gegen die "Reds" aus, die mit dem vergleichsweise günstigen Transfer des Griechen Konstantinos Tsimikas (Olympiakos Piräus, 13 Millionen Euro) bislang vergleichsweise blass auf dem Markt blieben. Ähnlich zurückhaltend: Manchester United. Einzig für Donny van de Beek von Ajax Amsterdam investierten die „Red Devils“ bislang eine Ablösesumme (39 Millionen Euro).
Everton und Ancelotti holen Ex-Bayern-Star James
Liverpools Stadtrivale FC Everton will sich nach Rang zwölf im Vorjahr unter Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti wieder nach oben orientieren. Dabei helfen soll neben dem 25 Millionen Euro schweren Mittelfeldspieler Allan (vom SSC Neapel gekommen) auch der Kolumbianer James Rodriguez, den Ancelotti bereits in München und bei Real Madrid trainierte. Bei den Königlichen spielte der Offensiv-Star zuletzt keine Rolle mehr – weswegen die Madrilenen ihn ablösefrei nach England ziehen ließen.
Dass in der Premier League wegen der im europäischen Vergleich höheren TV-Einnahmen mehr Geld im Umlauf ist, zeigt unter anderem der Transfer von Fábio Silva. Die Wolverhampton Wanderers, als Vorjahressiebter nicht unbedingt ein Schwergewicht der Liga, ließen sich die Dienste des erst 18 Jahre alten Mittelstürmers 40 Millionen Euro kosten, obwohl der Portugiese in seinem Heimatland erst zwölf Ligaspiele bestritten hat (ein Tor).
Auch Aufsteiger Leeds United kauft ein
Auch bei Aufsteiger Leeds United mit seinem argentinischen Trainer-Unikum Marcelo Bielsa sitzt das Geld verhältnismäßig locker. Für Angreifer Rodrigo vom FC Valencia legte Leeds 30 Millionen Euro auf den Tisch, für den deutschen Jung-Nationalspieler Robin Koch vom SC Freiburg immerhin noch 13 Millionen Euro.