Das war ein Treffer der Marke "Tor des Jahres". Mit einem Torwart-Tor aus der eigenen Hälfte hat Vincent Müller vom Drittligisten MSV Duisburg spektakulär beim 3:0 (1:0)-Sieg beim SV Meppen getroffen. "Ich muss die verhindern eigentlich", scherzte der 21-Jährige im Anschluss bei MagentaSport über sein Kunsttor per Freistoß.
Was war passiert? Der Schlussmann führte einen Freistoß aus, der Ball prallte nach weitem Flug einmal zwischen den Meppener Verteidigern auf und sprang dann über den weit vor seinem Kasten stehenden Torwart Jonas Kersken hinweg ins Tor. Müller konnte seinen Kunstschuss nicht fassen und jubelte frenetisch mit seinen Teamkollegen. "Das war nicht mal der beste Ball. Viel zu weich", kritisierte der Torschütze lachend seinen eigenen Treffer: "Dann bin ich zurück ins Zentrum gerannt, dann schaue ich hin, der Ball titscht auf. Und ich denke mir so: 'Ok, den hat der Torhüter.' Und auf einmal fliegt der drüber."
Es war das zwischenzeitliche 2:0 in der 65. Minute. Vor der Halbzeitpause hatte Jonas Fedl die Gäste per Eigentor (35.) in Führung gebracht. In der 68. Minute verwandelte Moritz Stoppelkamp einen Foulelfmeter zum Endstand. Stoppelkamp, damals noch in Diensten des SC Paderborn, erzielte 2014 selbst schon mal einen Treffer aus 82,3 Metern, was bis heute Bundesliga-Rekord ist. Er schlug im Anschluss scherzhaft vor, ein "Maßband" auszupacken, um herauszufinden, welches Tor aus einer größeren Distanz geschossen wurde.
Überhaupt keinen Spaß empfanden dagegen die Gegner aus Meppen: Trainer Stefan Krämer war auch wegen des Sensationstreffers bedient: "Ich muss mit den Jungs sprechen – ich weiß nicht, welche Kommandos da gefallen sind", motzte der Coach. Eine Torwartdiskussion werde es unter seiner Führung aber nicht geben, stellte er klar.
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