Nur wenige Wochen nach dem großen Jubel-Rausch steht die SSC Neapel vor einer ungewissen Zukunft: Meister-Trainer Luciano Spalletti steht offenbar vor einem Weggang. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge konnten sich der 64-Jährige und Vereinspräsident Aurelio de Laurentiis in den vergangenen Wochen nicht auf eine Verlängerung des 2024 auslaufenden Vertrages einigen. Nun wolle der Coach schon in wenigen Wochen aufhören. "Spalletti geht", schrieb die Tageszeitung Gazzetta dello Sport am Montag.
Luciano Spalletti über seine Zukunft: "Alles ist klar und besprochen"
"Alles ist klar und besprochen, es muss nur noch kommuniziert werden", sagte Spalletti am Wochenende auf Reporterfragen nach seiner Zukunft. Es sei aber vereinbart, mit der Verkündung konkreter Fakten noch zu warten, ergänzte er nach einem 3:1-Sieg gegen den Champions-League-Finalisten Inter Mailand.
Der Trainer hatte Napoli im Juli 2021 übernommen und zum dritten Meistertitel der Historie und dem ersten seit 1990 geführt. Dennoch soll es schon seit vielen Monaten zwischen Spalletti und dem exzentrischen Klubchef und Filmproduzenten De Laurentiis gekriselt haben. In den vergangenen Tagen stichelten die beiden Männer gegeneinander. Der SSC-Präsident etwa bemerkte mit Verweis auf einen möglichen neuen Job seines Coaches, er wolle niemandem "die Flügel stutzen" - dieser entgegnete, er brauche keine Flügel, sondern nur zwei Stiefel.
Luciano Spalletti: Stationen in Rom, St. Petersburg und bei Inter
Der 64 Jahre alte Spalletti, der mit Neapel Eintracht Frankfurt aus der Königsklasse geschossen hatte, gehört in Fußball-Europa zu den erfahrensten Trainern. Der Mann mit der Glatze trainierte unter anderem die AS Rom (2005 bis 2009 und 2016 bis 2017), Zenit St. Petersburg (2009 bis 2014) sowie Inter Mailand (2017 bis 2019), ehe er zwei Jahre später in Neapel anheuerte. Der Meistertitel mit der SSC war sein erster in Italien, wo er zwei Mal die Coppa Italia gewinnen konnte. In Russland wurde er mit Zenit zwei Mal Meister und gewann einmalig den Pokal. 2005 und 2006 wurde er als Übungsleiter der Roma zwei Mal als Italiens Trainer des Jahres ausgezeichnet.
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