Die Verantwortlichen des 1. FC Köln haben harte Kritik an dem Umgang der Polizei in Stuttgart mit den mitgereisten Fans geübt. Zahlreiche FC-Anhänger hatten bereits vor Anpfiff der Bundesliga-Partie gegen den VfB Stuttgart (0:3) die Heimreise angetreten, nachdem sechs Fanbusse auf der Anreise von den Beamten gestoppt worden waren.

Kölns Trainer Steffen Baumgart vermutete im Gespräch mit Bild TV hinter dem Vorfall keinen Zufall: "Es hat mich geärgert, dass einige Jungs von uns in eine Polizeikontrolle gekommen sind. Das war eine bewusste Aktion. Die Kontrollen, die durchgeführt wurden, stundenlang. Da sind einige Jungs auch einfach nach Hause gefahren."

Es habe sich um einen Einsatz der Gefahrenvorsorge gehandelt, hatte die Polizei am Samstag mitgeteilt. Jedoch hätten die Insassen trotz mehrmaliger Durchsagen nicht dazu bewegt werden können, sich dieser Kontrolle zu unterziehen. Ein Busfahrer habe sich geweigert, die Tür zu öffnen. Lediglich ein Bus, in dem vorrangig Frauen und Kinder gesessen haben sollen, kam den Angaben zufolge der Aufforderung der Beamten nach. Die Insassen der fünf anderen Busse seien demnach bei ihrer Entscheidung geblieben, sich keiner polizeilichen Kontrolle zu unterziehen.

"Die Polizeikontrolle soll wohl recht intensiv angedacht gewesen sein, und dann haben die Insassen in Verbindung mit der Polizei entschieden, dass sie so spät erst zum Spiel kommen würden, dass sie gleich wieder heimfahren. Ich kann das nicht abschließen beurteilen. Es wäre aber natürlich schön gewesen, wenn die Fans hier gewesen wären", hatte Kölns Sportchef Chrisitan Keller bereits am Samstag reagiert. "Wir waren nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kurve unterlegen."

Weiteres Ärgernis für Baumgart. Gastgeber VfB soll bereits im Vorfeld der Partie untersagt haben, geschminkt das Stadion zu betreten: "Ich bin mir relativ sicher, dass es ein Vermummungsverbot gibt, ein Schminkverbot wäre mir neu", kritisierte der Coach. Viele Kölner Fans wollten anlässlich der Karnevalszeit kostümiert und geschminkt ihre Mannschaft unterstützen, doch zumindest die Körperbemalung konnten sie sich abschminken.