Stellt Joachim Löw im letzten Härtetest der deutschen Nationalmannschaft vor der Europameisterschaft nochmal um? Beim Abschlusstraining vor dem Testspiel gegen Lettland (20.45 Uhr, RTL) am Montag in Düsseldorf wartete der Bundestrainer mit einigen Überraschungen auf. Die größte: Bei der letzten Einheit des Trainingslagers in Seefeld (Tirol) spielte Joshua Kimmich beim obligatorischen "Elf gegen Elf" hinten rechts, während Lukas Klostermann, der diese Position beim 1:1 gegen Dänemark bekleidet hatte, genau wie der weiterhin angeschlagene Leon Goretzka gar nicht auf dem Platz stand. Klostermann hatte am Freitag mit dem Training ausgesetzt, war am Samstag aber wieder dabei.
Kimmich als Rechtsverteidiger? Der Bayern-Star gilt im defensiven Mittelfeld eigentlich als unverzichtbar, weil er der einzige echte "Sechser" im deutschen Aufgebot ist. Gegen die Letten könnte er nun doch nach hinten rechts ausweichen. Im Abschlusstraining wurden die beiden Plätze in der voraussichtlichen Startelf vor der Dreierkette, die diesmal Matthias Ginter, Mats Hummels und Champions-League-Sieger Antonio Rüdiger gebildet wurde, von Toni Kroos und Ilkay Gündogan bekleidet. Den Gegenpart zu Kimmich nahm erneut Robin Gosens ein, im Tor stand Manuel Neuer, der gegen Lettland sein 100. Länderspiel absolvieren würde.
Havertz für Sané in der Anfangsformation
Auch offensiv könnte es den Eindrücken des Abschlusstrainings zufolge eine Veränderung zum Remis gegen die Dänen geben. Neben Serge Gnabry und Thomas Müller, die ihre Plätze behalten dürften, spielte diesmal Kai Havertz. Der Siegtorschütze des Champions-League-Finals (Chelsea gewann mit 1:0 gegen Manchester City) nahm den Platz von Leroy Sané ein. Der Bayern-Star rückte später in den Sturm, Chelsea-Stürmer Timo Werner ersetzte Gnabry.
Die deutsche Elf bezieht nach dem letzten Test gegen die Letten am Dienstag ihr EM-Basisquartier im fränkischen Herzogenaurach. Am 15. Juni startet die DFB-Auswahl gegen Weltmeister Frankreich in München in die EM-Endrunde. Weitere Gruppengegner sind Portugal und Ungarn.