Dennis Fischer (43) war mal Rugby-Nationalspieler, dreimal Meister mit Victoria Linden. Ein harter Kerl, voll in Schuss. Als die eigene Karriere vorbei war, wurde er zum Fitmacher. 96-Trainer André Breitenreiter holte ihn als Athletiktrainer vom TSV Havelse für seine Profis – und auch bei denen setzt Fischer auf ordentlich Härte.
Fischer: "Keine großen Unterschiede zwischen Rugby und Fußball"
„Es gibt gar keine großen Unterschiede mehr zwischen Fußball und Rugby was das Körperliche angeht“, sagt der ehemalige Nationalspieler. „Vor 20 Jahren haben Fußballer noch 75 Kilo gewogen, heute wiegen sie 85. Die Körperlichkeit im Fußball nimmt immer weiter zu, auch die Geschwindigkeit, die Athletik.“
Mit Edgar Prib arbeitet der Fitmacher im Trainingslager in St. Peter-Ording hart für dessen Rückkehr. Liegestütze, Fitnessseile schwingen, Boxübungen. Richtig hart! „Meine Arme sind fast abgefallen“, sagt Prib. Macht der Profi Pause, macht der ehemalige Rugbyspieler Fischer die Übungen. „Sport ist einfach meine Leidenschaft.“
Dennis Fischer: Immer ein Rugby-Ei in der Tasche
Seine große Liebe: Rugby, aber auch dem Fußball fühlt er sich verbunden. „Da war immer schon Begeisterung, ich habe früher auch viel Fußball gespielt. Trotzdem war Rugby meine Lieblingssportart“, sagt Fischer. Elemente will er auch ins 96-Training einbringen.
„So wie es eben konstruktiv ist. Natürlich auch mit Kontakt, Eins-gegen-Eins, das macht im Fußball ja auch den Zweikampf aus“, sagt Fischer. „Nicht frontal wie beim Rugby, aber schon seitlichen Kontakt.“ Ein Rugby-Ei hat er immer in der Tasche.
Die Profis ziehen ordentlich mit, noch mehr als die Amateure, die er während seinen zwölf Jahren Fitmacher-Zeit beim TSV Havelse quälte. „Die Intensität und die Einstellung sind ganz anders bei den Profis, weil es ihr Beruf ist“, schildert Fischer. Nachvollziehbar: „Die Jungs, die ich bislang hatte, haben vorher acht Stunden gearbeitet. Genau wie ich auch. Und dann sind wir zum Sport gekommen.“
Im Hauptberuf arbeitete Fischer bis zum 96-Angebot bei Lotto Niedersachsen. Ein sicherer Job eigentlich, aber die Entscheidung für die Profifußballer fiel trotzdem leicht. „Das ist eine einmalige Chance, die kommt so nie wieder.“
Bilder vom dritten Tag des Trainingslagers von Hannover 96 in St. Peter-Ording (6.7.2018):



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Fischer wurde von Breitenreiter handverlesen, als klar war, dass 96-Ikone Edward Kowalczuk in Rente geht. „André hat mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könne. Da brauchte ich nicht lange zu überlegen“, erzählt Fischer. Der Coach und der Fitmacher kennen sich aus der gemeinsamen Zeit in Havelse.
Breitenreiter war dort erst Spieler, später Trainer. „Der Kontakt ist über die ganzen Jahre nie abgerissen“, erzählt Fischer. Und wie war Breitenreiter als Spieler? „Sehr strebsam, sehr fleißig“, sagt Fischer und lacht laut: „Ich will ja noch ein bisschen länger bei 96 bleiben.“ Fürs erste hat er bei 96 einen Einjahresvertrag bekommen.
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