Zunächst wollte er sich nicht festlegen. Es sei wie die "Entscheidung zwischen zwei Kindern", sagte Klaas-Jan Huntelaar mit Blick auf das Angebot einer Rückkehr zum FC Schalke 04. Noch spielt Huntelaar für seinen anderen Herzensverein Ajax Amsterdam. Allerdings wohl nicht mehr lange, denn laut Bild hat der 37 Jahre alte Stürmer nun die Entscheidung getroffen: Er will S04 in der wohl schwersten Krise der jüngeren Vereinsgeschichte helfen und noch im Januar zu den Königsblauen zurückkehren.
Die Entscheidung will Huntelaar dem Bericht zufolge noch am Sonntagabend im Anschluss an das Spiel von Ajax gegen Feyenoord Rotterdam (16.45 Uhr) verkünden. Damit dürfte er seine Karriere im Sommer im Schalke-Dress beenden - und sich, so die Hoffnung, parallel über den geglückten Klassenerhalt freuen. S04 will seinen langjährigen Stürmer, der zwischen 2010 und 2017 insgesamt 125 Mal für Schalke traf, wieder zurückholen, um im Kampf um den Abstieg eine größere Chance zu haben.



Seit einigen Tagen buhlen die Knappen um ein Huntelaar-Comeback, Sportvorstand Jochen Schneider soll bereits nach Holland geflogen sein. Dass Huntelaar überhaupt in Erwägung zieht, von einem niederländischen Titelaspiranten zu einem deutschen Abstiegskandidaten zu wechseln, hinterließ bei Schalke-Trainer Christian Gross mächtig Eindruck. "Wenn man mal auf Schalke gespielt hat, ist man von diesem Virus infiziert. Er würde sich gern dieser Herausforderung stellen, das verdient den größten Respekt", kommentierte der 66 Jahre alte Fußball-Lehrer. Bereits mit der Ausleihe von Kolasinac (FC Arsenal) und der Beförderung von Torhüter Ralf Fährmann zur neuen Nummer 1 hatte der Nachfolger von Interimscoach Huub Stevens seine Vorliebe für Profis mit hoher Vereinsidentifikation dokumentiert.
Kommt auch Rafinha zurück?
In dieses Beuteschema würde auch Rafinha passen. Nach Medienberichten soll der Brasilianer, der zwischen 2005 und 2010 für den Revierklub spielte und mit dem FC Bayern 2013 das Triple gewann, ein Kandidat für die schwächelnde rechten Abwehrseite sein. Der Vertrag des 35-Jährige mit Olympiakos Piräus läuft demnach zwar bis 2022, soll aber eine Ausstiegsklausel enthalten. Erste Signale aus Gelsenkirchen deuten aber nicht auf eine weitere Rückholaktion hin.