Bei Manuel Neuer geht es bergauf. Der 36-Jährige absolvierte am Montagvormittag torwartspezifische Übungen beim FC Bayern München. Neuer fing zunächst Bälle, wehrte dann lockere Schüsse von Torwartcoach Toni Tapalovic ab – und er warf sich dabei sogar auf den Rasen. Die lädierte Schulter machte alles mit, was gerade auch Bundestrainer Hansi Flick drei Wochen vor dem ersten WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft in Katar gegen Japan erfreuen wird. Sollte der Nationalkeeper nicht rechtzeitig für die Endrunde im Wüstenstaat bei einhundert Prozent sein, hat Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus einen durchaus überraschenden Favoriten für die dann freiwerdende Stelle zwischen den Pfosten des DFB-Tores.
Denn: In seiner Sky-Kolumne spricht sich der 61-Jährige im Fall eines Neuer-Ausfalls nicht etwa für die etatmäßige Nummer zwei Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), sondern für Kevin Trapp von Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt aus. "Die Erfolgsgeschichte der SGE, die auch stark mit ihm und vielen unfassbaren Paraden verbunden ist und auch zum Sieg der Europa League geführt hat, lässt mich ein kleines bisschen mehr zu ihm tendieren", schrieb der ehemalige Weltfußballer.
Zwar sei auch ter Stegen ein "überragender und fantastischer Schlussmann" und er wolle "alles andere als so verstanden werden, dass der Ex-Gladbacher (ter Stegen, Anm. d. Red.) keine großartige Nummer eins für Deutschland wäre", die Tendenz von Matthäus gehe mit Blick auf die "letzten zwei Jahre" jedoch in Richtung von Trapp.
So oder so deutet sich eine rechtzeitige Neuer-Rückkehr nach dessen Schultereckgelengsprellung an. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann verkündete nach dessen Belastungsversuch am Montag zumindest höchst Erfreuliches: "Es sieht gut aus. Er hat alles gut verkraftet, auch die Stoßbelastung auf die Schulter. Ich denke, die Nation kann recht beruhigt zu Bett gehen." Womöglich wird Neuer schon am kommenden Samstag in Berlin nach dann sieben verpassten Pflichtspielen gegen Hertha BSC wieder im Tor stehen können, wie Nagelsmann nicht ausschloss. Bis zum Start der vom 20. November bis zum 18. Dezember stattfindenden WM hat der DFB-Kapitän dann noch Zeit, in den Rhythmus zu kommen.
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