Berlin. Zwischen diesen beiden Clubs wird es wohl keine Fanfreundschaft geben. Bundesliga-Aufsteiger Union Berlin wird die ersten 15 Minuten der Rückrunde erneut ohne Fan-Unterstützung auskommen müssen. Wie schon im ersten Bundesligaspiel der Köpenicker überhaupt haben die Ultra-Fans des Vereins zum Stimmungsboykott bei der Partie bei RB Leipzig am 18. Januar (18.30 Uhr/Sky) aufgerufen. RB gilt in Berlin-Köpenick als Auswuchs der Kommerzialisierung des Fußballs.
„Uns erwartet zum Auftakt erneut das ungeliebte Konstrukt aus Leipzig. Wie schon zu unserem ersten Bundesligaspiel kann es auch diesmal nur bedeuten, dieses Spiel als kein normales anzusehen und weiterhin Haltung zu bewahren!“, heißt es auf der Webseite des „Wuhlesyndikats“.
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So planen die Anhänger zwei Stunden vor dem Anpfiff einen Trauermarsch vom Hauptbahnhof zum Stadion – ganz in Schwarz. Zudem wollen die einzelnen Gruppierungen erst kurz vor dem Anpfiff geschlossen zu ihren Sitzen gehen. Nach 15 Minuten soll dann jeder einen Union-Schal hervorziehen, um mit dem roten Kleidungsstück einen farblichen Kontrast zur schwarzen Kleidung herzustellen.
Anti-RB-Protest hat Tradition
Dass die Union-Fans ihrer Abneigung gegen den von Red Bull gesponserten Herbstmeister Luft machen, hat Tradition. Dass Duell beider Clubs wird denn auch gern zum Kulturkampf hochstilisiert. Bereits im Hinspiel ließen sich die Berliner allerlei einfallen, von wenig schmeichelhaften Karrikaturen im Stadionheft bis zu eben jenen 15 Minuten Auftakt-Schweigen. Dass das 1:0 für die Messestädter handgestoppte 52 Sekunden nach Ende des Schweigens fiel, ließ wohl so manchen Leipziger schmunzeln.
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Geschwiegen wurde auch bereits im September 2014. Damals wurden den Union-Fans außerdem zu tausenden schwarze Regenjacken ausgeteilt. Das Ziel: Die Alte Försterei in Trauerschwarz zu tauchen. Drei Jahre zuvor war ein geplantes Testspiel zwischen beiden Clubs dann doch abgesagt worden. "Nicht alles, was aus sportlicher Sicht sinnvoll erscheint, passt zu Union", begründete Präsident Dirk Zingler die Entscheidung damals.
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