Leipzig. Vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt hat Tabellenführer RB Leipzig seine Fußball-Profis in ein Schlafseminar geschickt. Die zuletzt schnarchig begonnenen Spiele mit Rückständen gegen Augsburg und Union Berlin waren allerdings nicht der Grund. „Es ging darum, den Jungs zu erklären, welche Rhythmen es gibt, was guter Schlaf bedeutet. Es ist ein wichtiges Tool zur Regeneration. Und richtig schlafen heißt nicht, dass man zwölf Stunden im Bett liegen soll“, erklärte Trainer Julian Nagelsmann die Maßnahme.
Der Zusammenhang zwischen Schlaf und Leistung ließ sich am Beispiel von Marcel Halstenberg erklären. Seit der Nationalspieler im Juli Vater geworden ist, fehlt ein Stück zur absoluten Top-Leistung. „Er hat eine solide Hinrunde mit wenigen Ausbrüchen nach unten gespielt, war aber nicht am Peak. Marcel schläft gern durch und sehr lange. Das war dann mit dem Nachwuchs nicht mehr möglich“, sagte Nagelsmann.
Übernachten im Trainingszentrum
Auch Yussuf Poulsen hatte nach der Geburt seines Sohnes im September mit einem Leistungsabfall zu kämpfen, ließ bisweilen den üblichen Biss vermissen. Bereits wenige Tage nachdem die Verlobte des Dänen, Maria, mit dem Säugling nach Hause gekommen war, hatte der Coach geäußert: "Jetzt sind Mutter und Kind zuhause. Das ist ein spannender Moment, zu sehen, wie das Kind schläft und wie es der Frau geht. Ich habe Yussi ein bisschen müde wahrgenommen, was normal ist.“ Nagelsmann, der selbst Vater eines Sohnes ist, gab seinem Stürmer denn auch augenzwinkernd einen Tipp mit: "Vielleicht schläft er auch mal auf dem Gelände oder im Hotel. Manchmal ist es nicht schlecht, mal auswärts zu übernachten. Da schläft man ganz gut.“



Von diesem Angebot seines Trainers Gebrauch machte übrigens Keeper Peter Gulacsi. "Ich bin so schreckhaft, wache bei jeder Bewegung des Kleinen im Bett auf. Am Tag vor den Heimspielen ziehe ich dann sogar ins Trainingszentrum um", bekannte der Ungar im Dezember im Interview mit der BILD. Sohn Zoltan war im Sommer 2019 zur Welt gekommen. Abseits der Spieltage setz(t)en Gulacsi und seine Frau Diana sogar auf getrennte Nachtruhe. "Meine Frau hält mir den Rücken frei, so dass ich mich voll auf meinen Job konzentrieren kann. Deshalb schlafen wir auch separat. Ich im Schlafzimmer, die beiden im Gästezimmer", so der Torhüter.
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