Bremen. Beim Debüt des neuen Trainers Guerino Capretti hat Dynamo Dresden am Sonntagnachmittag sein Auswärtsspiel der 2. Bundesliga bei Tabellenführer Werder Bremen mit 1:2 verloren. Die frühe Dresdner Führung durch Königsdörffer (2.) drehte Niclas Füllkrug mit seinem Doppelpack (16., 45.) noch vor der Pause. Dynamo konnte den Favoriten auch danach phasenweise ärgern und verkaufte sich in Spiel eins nach der Beurlaubung von Alexander Schmidt gut, hatte vor 25.000 Zuschauern im Weserstadion schlussendlich aber doch das Nachsehen. Allerdings war es ein Arbeitssieg für Werder.
Blitzstart für Dynamo Dresden
Drei Änderungen gegenüber der 0:1-Heimniederlage gegen Darmstadt aus der Vorwoche nahm Capretti vor: Für den gelbgesperrten Kapitän Yannick Stark sowie Kevin Ehlers und Patrick Weihrauch (beide Bank) begannen Sebastian Mai im defensiven Mittelfeld, der von seiner Knieverletzung genesene Tim Knipping in der Innenverteidigung sowie Morris Schröter als rechter Außenstürmer beim 4-3-3-System. Für Knipping und Mai war es der erste Startelf-Einsatz seit rund einem halben Jahr.
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Und Dynamo legte los wie die Feuerwehr. Einen Kopfball von Michael Sollbauer, der in Vertretung von Stark die Kapitänsbinde trug, konnte Pavlenka im Bremer Tor noch zur Ecke klären (2.). Die trat Oliver Batista-Meier. Knipping verlängerte in der Mitte per Kopf auf Ransford Königsdörffer und der drückte den Ball einfach über die Linie (2.) – 1:0 und ein lange nicht mehr gesehener Blitzstart für die SGD!
Fast hätte es sofort den Ausgleich gegeben, doch Marvin Ducksch schoss hauchdünn links am Tor vorbei (3.). Auch sein Sturmpartner Niclas Füllkrug wollte schnell egalisieren, doch Dynamos Torwart Anton Mitrjuschkin parierte (10.). Und dann machte es Werders Angriffsduo gemeinsam: Knipping wurde von seinen Nebenleuten beim Doppelpass von Füllkrug auf Ducksch und zurück alleingelassen. Und so kam Füllkrug aus Nahdistanz frei zum Schuss und ließ Mitrjuschkin beim Ausgleichstor keine Abwehrchance (16.).
Fehlentscheidung vor Rückstand
Das 1:1 war verdient, denn die favorisierten Bremer spielten in der Partie die tragende Rolle und hatten ein Chancenplus. Erst zehn Minuten später ging bei der Sportgemeinschaft wieder mehr nach vorn – effektiv war das in dieser Phase jedoch nicht, doch auch bei den Gastgebern gab es Mitte des ersten Durchgangs weniger klare Aktionen. Das änderte sich erst nach etwas mehr als einer halben gespielten Stunde.
Werder-Keeper Pavlenka musste all sein Können aufbieten, um Akotos Aufsetzer (33.), Königsdörffers Schuss (39.) und Daferners Kopfball (40.) zu parieren. Doch dann wurde es auch vorm Dresdner Tor brandgefährlich. Mitrjuschkin klärte einen Versuch von Ducksch (42.). Dann musste der SGD-Keeper aber doch noch mal hinter sich greifen: Kade verhinderte eine Hereingabe von Groß nicht, Füllkrug stand zwischen Akoto und Sollbauer frei und sein Kopfball flog zur Bremer 2:1-Führung in die Maschen (45.).
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Dem Treffer unmittelbar vorangegangen war eine falsche Einwurfentscheidung von Schiedsrichter Martin Thomsen gegen Dynamo, was für Diskussionen sorgte. Capretti beschwerte sich, doch es half nichts: Der Bremer Angriff rollte und führte zum Gegentor. Dumm nur, dass der Videoassistent bei Einwurfsituationen prinzipiell nicht eingreifen darf. Der Treffer zählte und Dynamo ging mit einem knappen Pausenrückstand in die Kabinen.
Luft wird dünner
Beide Teams kehrten unverändert auf den Rasen zurück. Fast hätten die Hansestädter schnell auf 3:1 gestellt, doch Mitrjuschkin fischte einen Kopfball von Bittencourt noch gerade so aus dem Eck (48.). Das Spiel machten weiterhin die Gastgeber, doch Dynamo setzte die besseren Nadelstiche. So fand Königsdörffer erst nach einem starken Antritt in Pavlenka seinen Meister (59.), wenig später zielte aus guter Position daneben (61.).
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In der 66. Minute wechselte Capretti das erste Mal, und zwar gleich doppelt: Brandon Borrello und Heinz Mörschel ersetzten Morris Schröter und den diesmal zu unauffälligen Oliver Batista-Meier. Doch die neuen Offensivkräfte verbesserten das Spiel nach vorn nicht wesentlich, weil Bremen nun etwas mehr verwaltete und sich auf seine Defensive konzentrierte. Auch Patrick Weihrauch, in der 80. Minute für den überzeugenden Sebastian Mai eingewechselt, konnte keine Akzente mehr setzen.



Für die Schlussminuten brachte „Rino“ Capretti noch Václav Drchal und und Agyemang Diawusie positionsgetreu für Christoph Daferner und Torschütze Ransford Königsdörffer. Auch für Diawusie scheint sich der Trainerwechsel zu lohnen, er verzeichnete seinen ersten Einsatz seit November. Nur für Dynamos Spiel brachte das keine Punkte. Die SGD verlor erwartungsgemäß, aber letztlich knapp, mit 1:2 an der Weser. Weil die direkte Konkurrenz aus Rostock, Sandhausen und sogar aus Aue ihre Spiele gewann, wird die Luft nun dünner. Dynamo steht nur noch auf dem Relegationsplatz.
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