Das hätte den Recken gerade noch gefehlt. Beim lockeren 42:19-Pokalsieg bei Regionalligist Langenfeld hatte Nejc Cehte bei einer Rettungsaktion seinen rechten Ellbogen überstreckt. Gestern gab es Entwarnung, der Linkshänder fällt nicht aus. In der Partie am Samstag (18.30 Uhr) bei HBW Balingen-Weilstetten kann der Slowene wohl wieder mit dabei sein. „Das wäre auch bitter gewesen, wenn er sich bei einem so klaren Ergebnis kurz vor Ende noch verletzt und ausfällt“, sagt Sportchef Sven-Sören Christophersen. Zumal die TSV Hannover-Burgdorf schon einige Ausfälle plagen.
Christophersen spricht „von ärgerlichen Ausfällen“, sagt aber zugleich, dass eine „zeitnahe Verstärkung nicht zu erwarten ist“. Vielmehr gelte es den Fokus „auf alle uns zur Verfügung stehenden Spieler zu richten, um jetzt erst einmal die wichtige Aufgabe in Balingen zu bestehen“. Die Recken haben genügend Spieler, ob sind sie gut genug, um nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten? Die Bewertung hängt wie immer von den Resultaten ab. In der Recken-Transfergeschichte war es bisher nicht üblich, wegen verschiedener Ausfälle nachzubessern.



Cehte selbst hatte das Tor zum 40:16 gegen Langenfeld erzielt, als das Malheur passierte. Er fing einen Ball ab, prallte dabei allerdings mit dem Adressaten zusammen und schlug sich den Ellbogen durch. Für Cehte war nach dieser Aktion sofort Schluss. Der Slowene würde im rechten Rückraum besonders fehlen, da auch der Kroate Ivan Martinovic noch angeschlagen ist.
Christophersen will die Belastungen generell gut dosieren und verteilen, „da wir mit einigen Verletzungssorgen konfrontiert sind“. Für Cehte ist das die Chance, sich verstärkt zu zeigen und für eine Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrages zu empfehlen. Bisher überzeugte der 29-Jährige nicht, er blieb vor allem offensiv einiges schuldig – er war allerdings auch schon mit einer Verletzung in die Spielzeit gegangen.

Auch Filip Kuzmanovski wusste bisher nicht voll zu überzeugen, er dürfte in den nächsten Partie allerdings wieder öfter im Blickpunkt stehen. Er wird nach dem doppelten Bänderriss im Knöchel von Jonathan Edvardsson in der Melsungen-Partie (der Schwede fällt mehrere Wochen aus) in der Mitte zum Einsatz kommen und zumindest punktuell für eine Entlastung des etatmäßigen Spielmacher Veit Mävers sorgen. Der 25-jährige Nordmazedonier, dessen Vertrag ebenfalls 2022 endet, spielte im Angriff der Recken bislang oft zu überhastet und übereifrig. In der Abwehr wirkte er hingegen zu vorsichtig.

Obendrein muss die TSV noch einige Wochen auf Schlussmann Domenico Ebner verzichten, der sich gegen Melsungen einen Rippenbruch einhandelte.
Zwar laufen die Kaderplanungen der Recken für die nächste Saison bereits an und konkret ist noch längst nichts, einige Kandidaten könnten jetzt in der Personalknappheit aber zeigen, wie wichtig sie für das Team sind.
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