Romana Malacova zuckte entschuldigend mit den Schultern und zeigte mit den Händen in Richtung Himmel, wo der Wind, das himmlische Kind, nicht mit den Frauen beim 20. Internationalen Stabhochsprung-Meeting auf dem zweiten Parkdeck des Stern-Centers im Bunde war. Immer wieder musste der Wettkampf am Samstag wegen der Böen unterbrochen werden. Malacova verzichtete, als ihr Sieg mit 4,42 Meter feststand, auf weitere Versuche über 4,52 Meter.
Dabei hatte die junge Tschechin aus Brno, die im polnischen Wroclaw lebt und trainiert, mit ihrer Hardrock-Musik „Thunderstruck“ von AC/DC die Himmelsgewalten fast heraufbeschworen. Trotzdem meinte sie: „Ich habe aus Sicherheitsgründen abgebrochen, außerdem war es viel zu heiß. Schließlich will ich Ende September bei der WM in Katar starten. Aber die Location, hier auf dem Parkdeck zu springen, ist super. Leider war der Wind immer wieder zu stark.“
Katharina Bauer in Tränen aufgelöst
Das bekam vor allem Katharina Bauer zu spüren. Die 29-jährige Leverkusenerin scheiterte dreimal an ihrer Anfangshöhe von 4,22 Meter und war hinterher total frustriert und in Tränen aufgelöst. „Das waren einfach keine Bedingungen für einen regulären Wettkampf. Wenn du fast fünf Minuten an der Anlaufmarke stehst, wird es schwierig.“



Hinter Malacova, der Britin Sophie Cook (4,32) und der Polin Kamila Przybyla (4,22) rettete Stina Seidler als Vierte die Ehre der Gastgeberinnen. Die 21-Jährige, die für Bremen startet, aber in Potsdam trainiert, meisterte 4,12 Meter. Die 21-jährige Studentin sagte: „Das Konzept für das Springen finde ich gut. Das ist schon eine coole Kulisse hier über den Dächern der Stadt. Dafür, dass der Wind einfach zu stark war, kann niemand etwas.“ Peter Rieger, Vorstandsvorsitzender des SC Potsdam, kündigte für das nächste Jahr bereits eine Fortsetzung an.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis