Das Schönste kam zum Schluss: Nach Spielende gratulierten sich beide Teams artig – und stellten sich sogar für ein Erinnerungsfoto gemeinsam vor einem Tor zusammen. Es war das einzige Geschenk, was die Recken der TSV Hannover-Burgdorf der gastgebenden SG Langenfeld machten.
Es war der richtige Gegner zur richtigen Zeit: Die TSV gewann beim Viertligisten die Partie der 2. Runde vom DHB-Pokal deutlich mit 42:19 und konnte endlich wieder ein lockeres Erfolgserlebnis feiern. „Das war eine Pflichtaufgabe für uns“, sagte Recken-Sportchef Sven-Sören Christophersen. „Gut, dass war die Aufgabe von Anfang an ernst genommen haben. So konnten wir früh die Last auf alles Spiele verteilen.“



Weil das Team von Trainer Christian Prokop von der ersten Sekunde an konzentriert agierte, war die Partie schon im Laufe der ersten Halbzeit entschieden. Der erste Treffer des Abends gelang allerdings den Gastgebern. Langenfelds Rechtsaußen Max Guggenmos überwand Urban Lesjak im Reckentor und erzielte das umjubelte 1:0.
Es sollte die einzige Führung des deutschen Amateurpokalsiegers von 2020 sein. Die 350 Fans in der ausverkauften Schulsporthalle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums feierten jede gelungen Aktion ihres Teams. Für die meisten Spieler der SG war es laut Abteilungsleiter Florian Veith „das Spiel ihres Lebens“.
Hansen mit starker Startphase
Die Recken mussten ohne die verletzten Spieler Jannes Krone, Evgeni Pevnov, Domenico Ebner und Jonathan Edvardsson auskommen. Zu Beginn drehte vor allem Recken-Rechtsaußen Johan Hansen auf. Der dänische Doppelweltmeister erzielte sechs der ersten neun Hannover-Tore und hatte entscheidenden Anteil an der 9:4-Führung.
Als das kämpferische Langenfeld zum 6:11 traf, nahm Prokop seine erste Auszeit (23.). Er gab die richtigen Impulse, dass die Recken noch besser zu Werke gingen. Nach dem folgenden 6:0-Lauf zum 17:6 war das Spiel entschieden. In die Pause ging es mit einem 20:8.
Das ist der Spielplan der Recken der TSV Hannover-Burgdorf in der HBL-Saison 2021/22
Besonders nach dem Seitenwechsel wechselte Prokop ordentlich durch. Filip Kuzmanovski übernahm die Regie für Veit Mävers. Luc Depping kam für Hansen, Hannes Feise für Linksaußen Vincent Büchner. Justus Fischer bekam seine Einsatzzeiten am Kreis. Schon im ersten Durchgang entlastete der torhungrige Martin Hanne den Kapitän Fabian Böhm im Rückraum.
Nach dem 29:13 durch Depping und der Auszeit der Langenfelder nahm Prokop dann auch Lesjak raus und gab Felix Wernlein aus der Recken-Reserve die Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Wernlein war für Ebner eingesprungen, der sich bei der dramatischen 23:25-Liganiederlage gegen Melsungen am Sonntag eine Rippe gebrochen hatte.
Eine Woche vorher hatten die Recken mit dem 16:38 in Wetzlar ihre höchste Bundesliga-Pleite aller Zeiten kassiert. Insofern war der Sieg besonders wichtig für die Recken-Seele. Die TSV hofft, dass sich nicht auch noch Nejc Cehte schwerer verletzt hat, der sich in der Schlussphase bei einer Rettungsaktion den Ellenbogen durchschlug.
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