Jubel beim zukünftigen Recken Branko Vujovic, Frust bei den aktuellen Hannoveranern Nejc Cehte und Urban Lesjak: Bei der EM lieferten sich Montenegro und Slowenien einen Krimi um den Einzug in die Hauptrunde. Mit dem besseren Ende für Montenegro, das 33:32 gewann. Der hoch aufgeschossene Linkshänder Vujovic, der im Sommer aus Kielce nach Hannover wechselt. erzielte neun Treffer und wurde im Anschluss zum „Spieler des Spiels“ gewählt. „Wir haben so daran geglaubt und dafür gekämpft“, sagte er hinterher. „Das ist wahrscheinlich der größte Moment in der Handball-Geschichte von Montenegro.“
Sein Land steht in der Hauptrunde, Slowenien ist dagegen raus. Nur ein Sieg hätte Cehte & Co. geholfen. Slowenien führte fast das ganze Spiel über, phasenweise mit drei oder vier Toren. Doch Vujovic hielt Montenegro im Spiel. Und hinten parierte Torwart Nebojša Simić in der Schlussphase wichtige Siebenmeter. Nach Abpfiff wurde er von einer roten Jubeltraube verschluckt.



Cehte schlich dagegen geknickt vom Platz. Auf der Tribüne trauerte Urban Lesjak. Der Recken-Torwart hatte sich endlich nach seiner Corona-Infektion freitesten können und war aus der Quarantäne direkt zum Team gereist. In der Hoffnung, für die Hauptrunde noch nachnominiert zu werden. Doch dieser Traum ist geplatzt. Lesjak kann nach Hause zu den Recken. Cehte wird nach ein paar freien Tagen nachkommen.
Dänemark mit dem verletzten Recken Johan Hansen war schon vor dem letzten Gruppenspiel (31:21) gegen Nordmazedonien (mit Hannovers Filip Kuzmanovski) weiter. In der Gruppe C erzielte Recke Ivan Martinovic sieben Tore beim 38:25-Sieg gegen die Ukraine und warf sein Team somit in die Hauptrunde. Die Kroaten profitierten dabei auch von Serbiens 25:29-Pleite gegen Gruppensieger Frankreich.
Ebner wandelt auf Hansens Spuren
Während die EM in Ungarn und der Slowakei im vollen Gange ist, kann Domenico Ebner nun ein wenig ausspannen. Am Montag kam der Recken-Torwart mit dem italienischen Nationalteam vom WM-Qualifikationsturnier von den Färöer-Inseln zurück – erfolgreich. Neben dem Gastgeber schaffte Italien den Sprung in die erste Play-off-Runde, die Mitte März ausgetragen wird.
„Nach meinen nun vier Jahren in der Nationalmannschaft haben wir endlich mal ein Ausrufezeichen setzen können“, freute sich Ebner, der vor dem Viererturnier in der Jugendhalle eines Recken-Teamkollegen trainierte. „Auf den Spuren von Johan Hansen“, schrieb Ebner in den sozialen Medien und postete ein Video. Hansen stammt von den Färöer, spielt mittlerweile aber für Dänemark.

Ebner gewann mit Italien in der Hauptstadt Tórshavn 36:23 gegen Lettland, verlor 26:27 gegen den Gastgeber und rettete sich mit einem 29:28-Krimisieg gegen Luxemburg. Ebner entschärfte den letzten Angriff der Luxemburger mit einer Parade und sicherte Italien das Weiterkommen. „Drei Spiele in drei Tage, das war sehr intensiv, ich bin extrem platt“, sagt Ebner.
Über Kopenhagen flog er am Montag nach Stuttgart, wo ihn seine Freundin Nicole Roth vom Flughafen abholte. „Da bin ich echt froh drüber“, sagt Ebner, auf den nach zwei Wochen mit der Nationalmannschaft ein paar Tage Entspannung in der Heimat in Baden-Württemberg warten. Wann er zu den Recken stößt, die in der vergangenen Woche die Vorbereitung begonnen haben, ist offen. Die TSV fährt Donnerstag in ein Mini-Trainingslager nach llsenburg. Am Sonntag steht in Dessau der Peugeot-Cup an.
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