Die Kaderplanungen für die 1. Bundesliga sind fast abgeschlossen bei der TSV Hannover-Burgdorf. Da wäre es natürlich schön, wenn die Recken in der nächsten Saison tatsächlich noch erstklassig sind. Nach der bitteren 23:25-Pleite beim Bergischen HC kommen Zweifel daran auf. Trainer Christian Prokop will jedoch nicht den Abstiegskampf ausrufen, er sagt ganz klar: „Natürlich können wir die Tabelle lesen. Aber selbst wenn sich die Niederlage auch am Tag danach noch genauso schwer und mistig anfühlt: Der Weg ist der richtige.“
Am Freitag standen Krafttraining und eine Videoanalyse an. „Ich bleibe dabei, wir haben 45 Minuten ein sehr gutes Spiel gemacht, hatten den Bergischen im Griff, haben viel investiert“, sagte der Cheftrainer. Überragend war Torhüter Domenico Ebner mit 16 Paraden. „Vieles war gut bei uns, aber der BHC hat sich super zurückgekämpft, das muss man sagen“, stellte Bastian Roscheck fest, der mit Justus im Fischer im Innenblock überzeugt hatte.



In der 42. Minute markierte Veit Mävers das 20:15, dann kam der BHC. Nachdem Cehte zum 21:19 getroffen hatte (46.), fiel sechs Minuten kein Tor mehr. „In dieser Phase vergeben wir vier klare Chancen und machen den Sack einfach nicht zu“, monierte Prokop, „wenn wir wieder auf plus drei stellen, ist das wahrscheinlich entscheidend.“
Ob es nun eine mentale Schwäche war oder die Kraft fehlte – insgesamt waren es zehn Fehlwürfe bei besten Gelegenheiten in der zweiten Hälfte, eine katastrophale Ausbeute und zu viel, um die wichtigen Zähler mitzunehmen. „Es waren zu viele kleine Fehler“, so Roscheck, der in Hälfte zwei Linus Arnesson im Gesicht erwischte und offenbar auch das Auge traf. Arnesson musste behandelt werden, Roscheck kam mit einem blauen Auge, sprich zwei Minuten davon und betonte: „Wer mich kennt, der weiß, dass das keine Absicht war.“
Leistung stimmt Prokop zuversichtlich
In der Schlussphase brachte Prokop noch Filip Kuzmanovski und ließ Mävers draußen, der gerade aus der Corona-Pause zurück war. „Ich wollte einen neuen Impuls setzen, aber das war zu wenig, da erwarte ich mir mehr von Filip“, so Prokop. Drei Minuten vor dem Ende kippte die Partie, der BHC führte zum ersten Mal.
„Wir haben sehr lange am Maximum gespielt“, sagte Ebner, wegen der Ausfälle im Rückraum habe die Kraft nachgelassen: „Der BHC hat ganz viele Wechselmöglichkeiten.“ Der Keeper räumte ein: „Unser Blick geht nach unten.“ Da jedoch kommen nicht mehr viele Klubs. Routinier Roscheck formulierte es so: „Wir mussten eigentlich schon beim Bergischen gewinnen. Gegen Stuttgart müssen wir jetzt unbedingt gewinnen.“ Am 24. März, nach der Länderspielpause, steht das Heimspiel gegen den TVB an. „Darauf legen wir den Fokus“, sagt Prokop, „nach drei Spielen, wo wir nicht bei 100 Prozent waren und die mich genervt haben, war es beim BHC besser. Das macht mich zuversichtlich.“
[Anzeige] Kein Bundesliga-Spiel verpassen: Checke hier die aktuellen Streaming-Angebote von WOW/Sky und DAZN.