Das Lächeln konnte und wollte Stürmer Torben Engelking sich nicht verkneifen, das ärgerliche 0:1 seiner Havelser im Kellerduell gegen Duisburg änderte nichts an der guten Laune. Wen wundert’s? „Der Ausgang des Spiels war nicht so, wie wir uns das gewünscht haben“, bestätigte er, „aber natürlich bin ich froh, nach 17 Monaten wieder auf dem Platz zu stehen, es mal wieder zu erleben, in einem Punktspiel wirklich dabei zu sein mit der Mannschaft.“
Vor der Einwechslung in der 78. Minute hatte er weit mehr als ein Jahr lang kein Pflichtspiel mehr absolviert. Eine quälend lange Zwangspause wegen zweier Kreuzbandrisse nacheinander. Das Wichtigste für den Außenstürmer jetzt: Engelking fühlt sich fit und vertraut dem Körper. „Ich merke gar nichts! Ich hatte mich ja schon nach meinem ersten Kreuzbandriss echt gut vorbereitet und wollte eigentlich die Relegation mitspielen.“



Dann folgte der zweite Riss. „Das ist bitter gelaufen. Aber ich habe so viel gemacht diese 17 Monate, damit ich wieder fit auf dem Platz stehen kann.“ Deshalb habe er auch keine Angst, dass noch mal etwas Schlimmes passiert, sagt Engelking mit Überzeugung: „Ich glaube, das ist von Spieler von Spieler unterschiedlich. Aber ich kann da eigentlich abschalten. Ich merke das gar nicht mehr. Wenn ich auf dem Platz bin, denke ich nur: Okay, jetzt muss ich meine Leistung bringen – und schalte da komplett ab. Ich gehe da auch ohne jegliche Angst in Zweikämpfe.“
Das Wichtigste für Havelse: Der Lehramtsstudent (Mathe und Sport) bringt dem Team mehr als „nur“ eine weitere Option im Sturm. Der 25-Jährige spielte bereits in der Jugend zwei Jahre für den TSV, folgte 2019 seinem Förderer Jan Zimmermann aus Egestorf zurück nach Havelse.
Gute Laune und klare Worte
Engelking ist schon für die Stimmung innerhalb der Mannschaft ein wichtiges Puzzleteil. „Er ist ein Typ, der viel gute Laune verbreitet, ein sonniges Gemüt – aber einer, der auch klare Worte sagt, wenn etwas nicht passt“, lobt Sportdirektor Matthias Limbach. Ein Beispiel gefällig? Der Kumpel und einstige Mitbewohner von 96-Profi Hendrik Weydandt zog auf der Vereinsweihnachtsfeier auch schon mal ein Lou-Bega-Outfit an und performte zu dessen Hitsong Mambo No. 5. Jetzt ist Engelking auch auf dem Platz wieder mittendrin, statt nur dabei.
Da gibt er gleich mal die Marschroute aus: „Wir wissen selber, wie die Situation ist und dass wir anfangen müssen, zu punkten“, bestätigt er. „Wir haben noch 17 Spiele Zeit und wissen, was wir können. Gegen Duisburg haben wir wieder gesehen, dass wir mithalten können. Wir müssen es nur auf den Platz bringen.“
Bilder zum Spiel der 3. Liga zwischen dem TSV Havelse und dem MSV Duisburg
Am Sonntag geht es auswärts aber ausgerechnet gegen Tabellenführer Magdeburg. Gegen die Ballermänner der 3. Liga wird Havelse hinten kompakt stehen müssen – und nach vorne eher auf Konter setzen. Da könnte Engelkings Schnelligkeit helfen, mindestens als Joker. „Wir bleiben bestimmt bei unserer Startelf“, schätzt der Stürmer, „aber mal gucken, was der Trainer für Ideen hat. Ich bin auf jeden Fall bereit!“ Endlich wieder.