Nicht zu stoppen auf ihrem Weg an die Tabellenspitze waren die Kicker des TSV Havelse in den bisherigen Spielen der Südstaffel der Regionalliga Nord. Wer so konsequent seine Ziele verfolgt, der lässt sich auch von einer wadenbeinhohen Schneedecke und arktischer Kälte nicht aufhalten. Schon gar nicht, wenn man aufgrund einer behördlichen Genehmigung unter Auflagen trainieren darf und zudem glücklicher Besitzer eines Kunstrasenplatzes ist.
Den hatte der TSV-Sponsor Habekost + Fichtner am Mittwoch von den Schneemassen befreit und damit dafür gesorgt, dass die Mannschaft von Trainer Jan Zimmermann auch bei diesen schwierigen Wetterverhältnissen ihre Übungseinheiten durchziehen kann. „Wir können vernünftig trainieren“, sagt Zimmermann, „müssen jedoch die Inhalte ein bisschen an die Rahmenbedingungen anpassen. Da muss man auch mal die eine oder andere Spaßeinheit einstreuen.“

Torwart Quindt verlängert und träumt vom Profifußball
Gut gelaunt kam am Freitagabend Torwart Norman Quindt zur Trainingseinheit auf die TSV-Anlage. Der Torwart des Viertligisten ist zwar bei den heftigen Minustemperaturen um seinen nicht ganz so bewegungsintensiven Job zwischen den Pfosten nicht zu beneiden, doch mit einer frischen Vertragsverlängerung in der Sporttasche dürfte ihm die Kälte nichts ausgemacht haben. Der 24-jährige Torhüter, der in allen bisherigen elf Pflichtspielen über die volle Distanz zum Einsatz kam, hat seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2022 verlängert.
„Meine Entscheidung ist mir überhaupt nicht schwergefallen, weil der Verein total zu mir passt und wir auch die gleichen Ziele verfolgen. Wir wollen zusammen versuchen, den Aufstieg möglich zu machen. Havelse hat damals in der 2. Bundesliga gespielt. Nun haben wir wieder die Chance, den Profifußball zurückzubringen“, sagt die Havelser Nummer eins, die besonders im DFB-Pokalspiel beim Bundesligisten Mainz 05 eine herausragende Leistung zeigte.

Bessere Trainingsmöglichkeiten als so mancher Zweitligist
Für Trainer Zimmermann ist Quindt ein „großer Glücksgriff“, der den Havelsern ohne eigenes Zutun in den Schoß gefallen ist. „Norman ist uns ja eher zufällig zugelaufen, als er vergangenes Jahr bei uns zum Training gekommen ist. Dass Norman jetzt schon frühzeitig verlängert hat zeigt ja auch, wie glücklich er darüber ist, bei uns gelandet zu sein. Man merkt ihm an, dass er sich sehr wohlfühlt und ein wichtiger und fester Bestandteil der Truppe ist“, sagt Zimmermann.
Ob seine Truppe den Aufstieg in die 3. Liga und damit den Profifußball schafft, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Was die aktuellen Trainingsmöglichkeiten betrifft, sind die Havelser jedoch so manchem Zweitligisten schon jetzt ein Stück weit voraus.