Jannik Grondey hat wieder richtig gut Fuß gefasst – im wahrsten Sinne des Wortes. Mehr als ein Jahr lang laborierte der Mittelfeldspieler des TSV Kolenfeld an einer Fußverletzung. Kaum war er wieder zurück im Training, erwischte es ihn erneut. Doch seit Beginn der laufenden Spielzeit läuft es rund – für ihn persönlich und die Mannschaft. Vom Abstiegskandidaten der Vorsaison zum Anwärter auf einen der beiden begehrten Qualifikationsplätze zur Aufstiegsrunde: Der TSV Kolenfeld ist als Tabellendritter der Bezirksliga 4 Primus TuS Garbsen und dem zweitplatzierten TSV Mühlenfeld dicht auf den Fersen.
„Janniks Verletzungsgeschichte passt zum Verlauf der letzten anderthalb Jahre“, sagt Kolenfelds Spielertrainer Steffen Dreier mit Hinweis auf die sportliche Achterbahnfahrt seines Teams. Ein Blick zurück: Anfang Juni 2019, im finalen Kreisligaspiel gegen den SV Dedensen, zog sich Grondey eine Verletzung am linken Fuß zu. Die Kolenfelder feierten einen hohen Sieg, die Meisterschaft und den Aufstieg in den Bezirk.



Bänderverletzung wirft Grondey zurück
Grondey ging davon aus, nach ein paar Wochen Schonung wieder einsteigen zu können. „Zunächst ist das Ausmaß der Verletzung gar nicht erkannt worden, der Arzt sprach von einer Überdehnung. Aber ich hatte immer wieder große Probleme. Nach acht Wochen bin ich zu einem anderen Arzt gewechselt. Bei der MRT-Untersuchung zeigte sich, dass alle Bänder im Sprunggelenk gerissen und nicht wieder richtig zusammengewachsen waren. Ende vergangenen Jahres wurde ich dann operiert“, erzählt Grondey. Seine Mannschaft ging derweil als abgeschlagenes Schlusslicht in die Winterpause – die Dreier-Elf strauchelte ganz gewaltig auf dem Bezirksterrain.
Anfang Februar kehrte der Mittelfeldakteur auf den Trainingsplatz zurück, doch Corona durchkreuzte sämtliche Comebackpläne – die nächste Zwangspause folgte. Zwei Monate später folgte der nächste Rückschlag: Der 24-Jährige erlitt bei einer Übungseinheit einen Außenbandriss, dieses Mal war der rechte Fuß betroffen. Der TSV Kolenfeld indes kam mit einem blauen Auge davon, der Tabellenletzte profitierte vom Saisonabbruch ohne Absteiger.
Der Spaß ist zurückgekehrt
Diese Spielzeit läuft es nun endlich wieder geschmeidig für Grondey und das Team vom Kanal. „Wir sind gut reingekommen in die Serie. Das macht eine Menge aus, denn an einem gelungenen Start hängt viel. Und dass unsere drei Neuzugänge vom 1. FC Wunstorf, Deniz Aycicek, Daniel McGuinness und Robin Ullmann, maßgeblich zum Aufschwung beigetragen haben, steht außer Frage. Aber grundsätzlich ist die Stimmung im Team auch viel besser als vergangene Saison, wir haben alle wieder mehr Spaß am Fußball. Das liegt natürlich in erster Linie an den Erfolgserlebnissen, die wir jetzt einfahren“, sagt Grondey.
Der 24-Jährige ist auf der Sechserposition gesetzt. „Seit er wieder dabei ist, merken wir einmal mehr, wie wichtig er für uns ist“, sagt Spielertrainer Dreier über seinen defensiven Mittelfeldmann. „Jannik ist ein Spielertyp, der uns gut tut und den es sonst bei uns im Team nicht gibt.“ Auch deshalb gehören die Kolenfelder zu den Spitzenteams der Liga. „Wir müssen uns vor Mühlenfeld und Garbsen nicht verstecken“, sagt Grondey.
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"Dass wir aboslut bezirksligareif sind, haben wir diese Saison bewiesen"
Aber es liefe halt am Ende auf „zwei aus drei“ hinaus, sprich: Sollte der festgelegte Modus trotz der erneuten Zwangspause beibehalten werden, schaffen zwei Teams den Sprung in die Aufstiegsrunde, der Dritte schaut in die Röhre und muss in die Abstiegsrunde. Und für alle geht es dann wieder von null los.
„Selbst wenn wir in der Staffel Dritter werden sollten, hätten wir im Vergleich zur Vorsaison einen großen Schritt nach vorn gemacht“, sagt Grondey. „Wir hatten die Aufstiegsrunde vorab nie als Ziel ausgegeben. Jetzt, wo es so prima läuft, kann man natürlich etwas anders denken. Dass wir absolut bezirksligareif sind, haben wir diese Saison auf alle Fälle bewiesen.“
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