14 Siege in 14 Spielen - das bedeutet momentan die maximale Punkteausbeute für die Damen des TSV Siems in der Oberliga Schleswig-Holstein. Obwohl die Saison der Truppe vom Krummen Weg nahezu perfekt verläuft und die Mannschaft, die sage und schreibe 87 Treffer erzielt hat, von der Konkurrenz kaum noch einzuholen ist, wird Siems auch in der Saison 2020/2021 nicht in der Regionalliga Nord antreten können.



Ab der Regionalliga ist im Jugendbereich ein JFV erforderlich
Der Grund, dass es nicht eine Etage weiter nach oben geht, ist, dass der Klub aus dem Norden Lübecks über keine ausreichend große Nachwuchsabteilung verfügt. Zwar existiert eine zweite Damenmannschaft - die SG Sereetz/Siems II aus der Kreisliga Süd.Ost - das Problem ist jedoch, dass diese zweite Mannschaft komplett eigenständig sein muss. Das zweite Problem: Für die Regionalliga benötigt der Verein eine B-Jugend, die mit elf Spielerinnen an den Start gehen muss. Die U17 des TSV ist aber lediglich eine "Siebener-Mannschaft" und kickt auf Kleinfeld. Zudem bedarf es für die Regionalliga eines Jugendfördervereins (JFV), eine Spielgemeinschaft (SG) ist ab dieser Klasse nicht mehr erlaubt
TSV Siems wagt das Projekt Regionalliga für die nächste Saison
Trainer Kambiz Tafazoli: "Anfang März kam ein Brief vom Verband mit der Frage, ob wir für die Regionalliga melden wollen oder nicht. Vorher kam lange nichts vom SHFV. Wir sind für nächstes Jahr ziemlich zuversichtlich, dass wir in der nächsten Saison dann so aufgestellt sein, dass es funktionieren kann. Dann hat sich der Verband nochmal gemeldet und wir sollten trotzdem erstmal einen Antrag stellen. Dies ist dann von den anderen Verbänden aber abgeschmettert worden. Das kann ich auch durchaus verstehen. Ob diese Regularien zeitgemäß sind, wage ich zu bezweifeln. Wenn man sieht, wie rapide bergab der Frauenfußball in Lübeck geht, ist das schon fragwürdig, aber das müssen andere Leute entscheiden. Trotzdem möchte ich mich bei Sabine Mammitzsch vom SHFV bedanken, mit der wir gute Gespräche hatten. Wir werden diese Probleme jetzt anfangen zu beheben."
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Lübeck hat momentan keine eigene Kreisauswahl
Geht es nach dem Siems-Coach, sollte es eine machbare Angelegenheit sein, wieder eine eigene Lübecker Kreisauswahl auf die Beine zu stellen und den Frauenfußball wieder attraktiver zu gestalten. Tafazoli: "Da holen sich einige Spielerinnen aus unserer Region ein Zweitspielrecht, um zum Beispiel im Kreis Stormarn in der Auswahlmannschaft spielen zu können. Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Wir haben keine ganz kleine Stadt mit 10.000 Einwohnern. Bei solchen Themen sollte man zusammen etwas erreichen können." Ein erstes Treffen mit potenziellen Kooperationspartnern für einen JFV wurde bereits abgehalten.
Bleiben Gieseler, Bär und Co. in der Oberliga?
Wie geht es dann in der kommenden Saison mit etablierten Spielerinnen, wie zum Beispiel Top-Torjägerin Madeline Gieseler, Kapitänin Ronja Bär, Standard-Spezialistin Tara Tanita Brozi oder Sophie Hagedorn weiter? Der Coach dazu: "Wir sind derzeit noch in Gesprächen. In der nächsten Woche wissen wir dazu dann bestimmt mehr."
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