03. Oktober 2021 / 19:08 Uhr

Turbine Potsdam dreht 0:2-Rückstand gegen Essen noch zum 3:2-Heimsieg (mit Galerie)

Turbine Potsdam dreht 0:2-Rückstand gegen Essen noch zum 3:2-Heimsieg (mit Galerie)

Christoph Brandhorst
Märkische Allgemeine Zeitung
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20211003-IMG_0494 © Saskia Nafe
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Frauen-Bundesliga: Die Elf von Coach Sofian Chahed erwischt gegen den Tabellennachbarn keinen guten Start und wirkte nach dem frühen Rückstand verunsichert. Nach dem 0:2 startete Turbine einen Sturmlauf - auch bei Torjägerin Selina Cerci platzte endlich der Knoten.

Beim Abpfiff stürmten auch die Potsdamer Ersatzspielerinnen zum Jubeln auf das Spielfeld, die Gäste aus Essen sanken in ihren weinroten Trikots kraftlos zu Boden. Gegensätze, die in den 90 Minuten zuvor einmal komplett auf den Kopf gestellt wurden. Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam erwischte am Sonntag gegen den Tabellennachbarn keinen guten Start, lag zu Beginn des zweiten Durchgangs sogar 0:2 in Rückstand, erzwang aber noch einen 3:2-Heimsieg. Es war der zweite Saisonerfolg für das Team. „Hut ab, wie die Mannschaft hier zurückgekommen ist. Wir wollten den Sieg mehr als Essen“, sagte Turbine-Trainer Sofian Chahed erleichtert. Kollege Markus Högner von der SGS sprach von einem „hart umkämpften, aber hinten raus verdienten 3:2“.

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Etwas glücklich ging sein Team nach sechs Minuten in Führung, als ein Freistoß von Jill Baijings länger und länger wurde und schließlich im langen Eck einschlug. Der Gegentreffer verunsicherte die Potsdamer Elf, was sich in etlichen Passungenauigkeiten und Abstimmungsproblemen niederschlug. „Wir haben sehr kompakt und diszipliniert verteidigt“, würdigte Högner sein Team. Zweimal musste aber auch er am Rand kräftig durchatmen: Erst schloss Nina Ehegötz im Nachsetzen zu zentral ab (14.), dann schoss Maria Plattner aus 15 Metern drüber (15.). Nur Sekunden später wurde es auf der anderen Seite brenzlig, als Turbine-Torfrau Vanessa Fischer am Ball vorbeischlug und nur per Grätsche vor der einschussbereiten Carlotta Wamser retten konnte.

In Bildern: Turbine Potsdam dreht Heimspiel gegen SGS Essen

Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam erwischte am Sonntag gegen den Tabellennachbarn keinen guten Start, lag zu Beginn  des zweiten Durchgangs sogar 0:2 in Rückstand, erzwang aber durch Treffer von Sophie Weidauer und Selina Cerci (2) noch den 3:2-Heimsieg. Zur Galerie
Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam erwischte am Sonntag gegen den Tabellennachbarn keinen guten Start, lag zu Beginn des zweiten Durchgangs sogar 0:2 in Rückstand, erzwang aber durch Treffer von Sophie Weidauer und Selina Cerci (2) noch den 3:2-Heimsieg. © Saskia Nafe

Auch der Auftakt in die zweite Hälfte verhieß für die Turbinen nichts Gutes. Merle Barth ließ einen Diagonalball passieren und hinter ihr schlenzte Maike Berentzen locker ein (53.). „Der Knackpunkt war, dass wir die Zwei-Tore-Führung nicht länger halten konnten“, erkannte Högner. Nur zwei Minuten später verkürzte Sophie Weidauer zum 1:2.

„Wichtig war, dass wir uns nicht aufgegeben haben. Wir haben uns gesagt, dass wir uns in jeden Ball hauen und hier auch nicht mit einem Unentschieden zufrieden geben wollen“, sagte Potsdams Stürmerin Selina Cerci. Bis bei ihr die Liga-Ladehemmung fallen sollte, vergab Turbine noch einige Hochkaräter. Nach scharfer Eingabe von Weidauer traf Ehegötz nur den Pfosten (58.). In der 70. Minute legte Karen Holmgaard vor dem Tor für Weidauer quer, die kläglich vergab. Aus gleicher Position durfte es Sekunden später Cerci probieren, die mit ihrem ersten Saisontreffer ausglich. Essen war nun stehend k.o., wollte nur noch den Punkt mitnehmen. „Man muss anerkennen, dass Potsdam großen Druck entfacht hat“, sagte Gästecoach Högner. Nach einer Ping-Pong-Szene kam Weidauer zum Abschluss, scheiterte aber am Reflex der Essen-Schlussfrau (73.). Ehegötz traf in der 79. Minute doppelt die Querlatte. Vier Minuten vor dem Ende schlug die eingewechselte Melissa Kössler den Ball vors SGS-Tor, wo Cerci zum Siegtreffer vollstreckte. „Wir hatten einfach den Biss, das Spiel hier zu drehen“, sagte sie.

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Turbine Potsdam: Fischer – Gerhardt, Barth, Mesjasz (62. Kössler), S. Holmgaard – Kerschowski, Plattner (62. K. Holmgaard), Höbinger (62. Chmielinski), Ehegötz – Weidauer (85. Graf), Cerci (90. Schmidt).

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