Frauen-Fußball-Bundesligist Turbine Potsdam hat die Chance genutzt und sich nach der 2:4-Niederlage von 1899 Hoffenheim gegen Meister Bayern München in der Tabelle an den Kraichgauerinnen vorbeigeschoben. Bei Werder Bremen gewann Turbine am Sonntag mit 5:0 (3:0) und liegt nun auf Rang vier, einen Punkt hinter dem dritten Platz (Eintracht Frankfurt, 34 Punkte), der für die Champions League berechtigen würde. „Natürlich wollen wir das erreichen, aber wir haben uns als Mannschaft das Ziel gesetzt, mehr Punkte zu haben als letzte Saison“, sagte Trainer Sofian Chahed bei Magentasport.
Den Erfolg leiteten die Potsdamerinnen früh ein. Nach neun Minuten war Melissa Kössler frei durch, legte den Ball an Werders Torhüterin Anneke Borbe vorbei, die sich im Sechzehnmeterraum nur mit einem Foul zu helfen wusste. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitänin Sarah Agrez souverän, nachdem die Turbinen beim 5:0-Erfolg gegen die SGS Essen vor einer Woche noch zwei Elfmeter vergeben hatten. Nach 20 ruhigeren Minuten landete eine Kopfball-Bogenlampe von Malgorzata Mesjasz am langen Pfosten, von dort sprang er an die Torhüterin und die lenkte ihn ins eigene Tor. Mesjasz (33.) und Kössler (39.) hatten weitere gute Chancen, eine Minute später machte es Gina Chmielinski besser und schob souverän zum 3:0 ins lange Eck ein.



Kössler hatte in der 44. Minute per Kopf die Chance auf den nächsten Treffer gegen die ersatzgeschwächten Bremerinnen um Kapitäninin und Ex-Turbine Rieke Dieckmann – Werder hatte nach zahlreichen Coronafällen nur drei Ersatzspielerinnen auf der Bank. Eine Schrecksekunde aus Potsdamer Sicht gab es kurz vor der Halbzeit, als Bremens Torhüterin nach einer Flanke Kössler rabiat abräumte. Die Angreiferin musste kurzzeitig behandelt werden, konnte aber weitermachen.
Weiter machten die Potsdamerinnen auch mit dem Druck, Chmielinski schob in Minute 52 zum 4:0 ein. Danach war Wechselzeit, in der 58. Minute brachte Chahed dreimal neues Personal, in der 77. noch zweimal. Unter anderem kam Wibke Meister nach ihrer Rückkehr von Sporting Lissabon im Oktober zu ihrem ersten Spiel seit dem Abschied 2019. Weitere Chancen ließ Potsdam liegen, Kössler (79.) erhöhte noch auf 5:0.
Turbine Potsdam: Wellmann – Gerhardt (77. Meister), Barth (58. Kerschowski), Sissoko (77. Kuznezov), Agrez – Mesjasz, K. Holmgaard – Orschmann (58. Graf), Chmielinski (58. Plattner) – Weidauer, Kössler.
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