Wenn der Busfahrer zur Inspektion war, dann läuft’s. Aber dazu später. Was für ein Spiel. Jede Menge Tempo, viele Tore, eine turbulente Aufholjagd – und am Ende ausgelassener Jubel bei der Truppe vom Kochslandweg: Der TuS Garbsen II hat sich in einem packenden Derby der Kreisliga 3 mit 6:3 (1:0) gegen den SV Türkay Spor Garbsen durchgesetzt. Zwischenzeitlich hätte die Partie durchaus zugunsten der Gäste kippen können, die von einer Vielzahl an Fans begleitet und unterstützt wurden.
Ole Strübig wird zum Elfmeterkiller
Tim Windhorn brachte den TuS in Führung (34. Minute). Kurz darauf scheiterte Türkay-Akteur Sedat Mezarci vom Punkt an Keeper Ole Strübig, der den Versuch in bester Elfmeterkiller-Manier parierte. „Die erste Halbzeit haben wir komplett verpennt“, sagte Gästetrainer Samer Atris, dessen Team jedoch später noch erwachte. Und wie.
Bilder vom Kreisligaspiel zwischen dem TuS Garbsen II und dem SV Türkay Spor Garbsen.
Busfahrer Grimm schlägt doppelt zu
Doch zunächst erhöhte Minh Le auf 2:0 (61.). Als Angreifer Florian Grimm, der wegen seiner recht kräftigen und eher gedrungenen Statur intern „der Busfahrer“ genannt wird, noch einen draufsetzte (63.) schien der TuS einem sicheren Sieg entgegenzusteuern. „Offenbar dachten meine Spieler auch, die Sache sei durch“, meinte Garbsens Trainer Fabian Krug.
Von wegen. Türkay Spor legte eine super Moral an den Tag und machte den dreifachen Rückstand durch Traumtore von Onur Anar (67.), Mert Yavas (69.) und Mezarci (72.) binnen sechs Minuten wett – und vergab anschließend noch zwei, drei dicke Chancen. „In dieser Phase hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn wir in Rückstand geraten wären“, räumte Krug ein. Mitten hinein in die Drangperiode der Gäste erzielte „Busfahrer“ Grimm nach einem gut vorgetragenen Konter das vorentscheidende 4:3 (81.). Jesse Adu-Gyamfi Adjei (88.) und Anil Deniz (90.+1.) erhöhten.
In der Höhe ist das Ergebnis unverdient. Knackpunkt war das 3:4. Damit haben uns die Garbsener den K.o. verpasst. Da kommst du so gut zurück, kannst sogar in Führung gehen, und dann dieser Nackenschlag“, sagte Atris enttäuscht. „Die Jungs haben nach dem 3:3 weiter offen gespielt. Da kann ich als Trainer reinrufen, bis der Arzt kommt, die stürmen und stürmen. Und prompt fangen wir uns den Konter.“
"Da kann ich als Trainer reinrufen, bis der Arzt kommt, die stürmen und stürmen."
Hängende Köpfe bei den einen, beste Stimmung bei den anderen. „Inspektion und Ölwechsel beim Busfahrer waren erfolgreich“, flachste Garbsens Coach angesichts der ersten beiden Saisontore von Florian Grimm, dessen (Schuss-) Motor zuletzt ein wenig stotterte. Dem Stürmer ist von seinen Teamkameraden sozusagen als Antrieb sogar ein eigenes Lied gewidmet worden, der „Busfahrer-Song“ – „der Song läuft jetzt bei unseren Mannschaftabende rauf und runter“, sagte Krug, der neben Grimm auch Minh Le und Torhüter Ole Strübig lobend hervorhob.