Wenn die deutsche U21-Nationalmannschaft am Montagabend (21 Uhr, ARD) in ihrem ersten Spiel bei der Europameisterschaft in Italien und San Marino auf Dänemark trifft, hat das bereits Tradition. Schon bei den vergangenen beiden Turnieren (2015 in Tschechien und 2017 in Polen) gab es diese Vorrundenbegegnung, bislang mit jeweils klarem Ausgang für Deutschland: 3:0. Schnee von gestern. Trainer Stefan Kuntz warnt vor dem aktuellen dänischen Team, das er wesentlich stärker einschätzt als noch vor zwei Jahren: „Das ist eine Top-Mannschaft, die vor allem technisch stark ist.“



Nach neun Tagen im Trainingslager in Südtirol, zwei freien Tagen zu Hause und knapp drei Tagen im Turnierlager im italienischen Fagagna geht das DFB-Team als Titelverteidiger ins Turnier. „Wir haben einfach Bock, dass es jetzt los geht“, sagt etwa Kapitän Jonathan Tah. Der in Italien genauso wie Lukas Klostermann vom A-Team zur Mannschaft gestoßene 23-Jährige betont aber auch: „Wir müssen von Anfang an da sein.“ Denn der Modus, bei dem nur der Gruppenerste und der beste Zweite ins Halbfinale einzieht, verzeiht kaum Ausrutscher.
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Duell um die Nummer eins wie ein Boxkampf
Vorbereitet ist die Mannschaft laut dem deutschen Trainer jedenfalls: „Aber es ist auch wichtig, dass wir die Jungs jetzt mal in Ruhe zu lassen“, hat Kuntz genügend Vertrauen in seine Spieler. Apropos Vertrauen: Das genießen nach der bekanntgegebenen Entscheidung am Samstag Tah als Kapitän („Er hat eine natürliche Präsenz“) und Alexander Nübel als deutsche Nummer eins.
Der Coach verglich den Konkurrenzkampf mit Florian Müller von Mainz 05 mit einem Boxkampf zwischen einem Titelverteidiger und einem Herausforderer. „Wenn es dann ein Unentschieden gibt, bleibt der Champions derselbe“. Der Keeper vom FC Schalke wird voraussichtlich das gesamte Turnier im Tor stehen. Ansonsten seien noch ein, zwei Aufstellungsfragen „ein bisschen offen“ – auch die Mannschaft bekommt die finale Besetzung erst am Montag mitgeteilt.
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"Dänemark wird eine wundervolle Rolle spielen"
Kuntz hob hervor, dass mehr als die Hälfte der dänischen Spieler nicht aus dem ältesten Jahrgang 1996 kommen – und dass sie womöglich noch am Anfang einer Entwicklung stehen. „Sie werden in den nächsten Jahren eine wundervolle Rolle spielen.“ Die Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf dem 20-jährigen Jacob Bruun Larsen von Borussia Dortmund. Ebenfalls zu achten ist aber auch auf Robert Skov, der mit seinen 29 Saisontoren für den FC Kopenhagen gerade erst einen neuen Ligarekord aufgestellt hat. „Er ist schon ein sehr guter Spieler, gerade mit seinen Freistößen ist er gefährlich“, so der deutsche Trainer.
Seine Mannschaft geht jedoch mit dem Selbstverständnis ins Turnier, erneut um den Titel mitzuspielen, auch wenn nur noch vier Spieler von den Europameistern von 2017 (Dahoud, Amiri, Öztunali, Anton) im Kader stehen. „Bei allem Respekt, den wir vor den Dänen zu zeigen müssen, haben wir auch so viel Selbstvertrauen, gewinnen zu wollen“, so Kuntz, der ein „interessantes Spiel“ erwartet. Bis zu 7000 Zuschauer werden im Stadio Friuli erwartet.