Zunächst forderten die Bosse des FC Bayern von den Medien mehr Respekt und Anstand im Umgang mit ihren Spielern - anschließend bewies Uli Hoeneß, dass dieser Anspruch für den Umgang mit ehemaligen Profis der Münchner offenbar nicht gilt. Der Präsident beklagte sich auf einer denkwürdigen Pressekonferenz am Freitagmittag darüber, dass seinem Klub der Verkauf von Juan Bernat an Paris St. Germain vorgeworfen wurde. Dann zerlegte er selbst den Spanier mit doch eher fragwürdigen Worten.


"Als wir in Sevilla gespielt haben, war er allein dafür verantwortlich, dass wir fast ausgeschieden wären. An dem Tag haben wir beschlossen, dass wir ihn verkaufen. Er hat Scheißdreck gespielt und hätte uns fast die Champions-League-Saison gekostet", wetterte Hoeneß und erinnerte an das Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse in der vergangenen Spielzeit. Bernat spielte in der Tat schwach, wurde in der Pause ausgewechselt. Mit derart schweren Geschützen dürfte der Außenverteidiger Monate später jedoch nicht gerechnet haben.
Auf bohrenden Nachfragen zu anderen vergangenen Verbal-Ausbrüchen versuchte Hoeneß zu relativieren. Bei Mesut Özil, dem er nach der WM vorgehalten hatte, "seit Jahren einen Dreck gespielt zu haben, sei die passendere Vokabel im Rückblick "Mist" gewesen, befand der Bayern-Boss. Auch seine Attacke gegen den Leverkusener Karim Ballerabi, den er nach einem Foul an Rafinha als "geisteskrank" abgestempelt hatte, würde er eigenen Angaben zufolge nun nicht mehr machen.