16. Januar 2023 / 13:18 Uhr

Statt Ultimatum wie bei Moukoko: Kehl will bei Reus, Hummels und Co. "schauen, wie sich Dinge entwickeln"

Statt Ultimatum wie bei Moukoko: Kehl will bei Reus, Hummels und Co. "schauen, wie sich Dinge entwickeln"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Mats Hummels (l.) und Marco Reus haben auslaufende BVB-Verträge.
Mats Hummels (l.) und Marco Reus haben auslaufende BVB-Verträge. © IMAGO/Kirchner-Media
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Bei Borussia Dortmund laufen von acht Profis die Verträge im Sommer aus. Aufs Tempo wird aktuell jedoch nur im Poker um Youssoufa Moukoko gedrückt. Bei anderen Schlüsselspielern verspürt BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl offenbar nicht dieselbe Eile.

Geredet wird bei Borussia Dortmund derzeit fast nur über den Vertrag von Youssoufa Moukoko. Doch der 18-Jährige ist nur einer von acht (!) Spielern aus dem aktuellen BVB-Kader, deren Arbeitspapier nach der laufenden Saison endet. Und wie bei Moukoko ist die Tendenz bei vielen offen.

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Auch in den Verhandlungen mit Schlüsselspielern wie Marco Reus, Mats Hummels, Mahmoud Dahoud und Raphael Guerreiro lässt eine Entscheidung auf sich warten. Sportdirektor Sebastian Kehl verwies auf die Nachwirkungen der Corona-Krise: "Wir konnten Transfers nicht umsetzen, weil der Markt lahmgelegt war. Und wir waren nicht in der Lage, Verträge auf dem alten Niveau zu verlängern."

Der bescheidene sechste Tabellenplatz, der die Teilnahme an der Champions League gefährdet, erschwert die Vertragsgespräche zusätzlich. "Unser aller Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung der aktuellen Mannschaft, die Ergebnisse der kommenden Wochen und Monate werden richtungsweisend. Sie sind die Grundlage für alles, was im Sommer passieren wird", sagte Kehl.

Stillstand herrsche bei keiner Personalie, versicherte Kehl. Er habe "mit allen unseren Spielern, deren Verträge auslaufen, persönlich gesprochen und stehe mit ihren Beratern im ständigen Austausch. Wir müssen trotzdem an der einen oder anderen Stelle schauen, wie sich Dinge entwickeln".

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Watzke: Erstmal für die Champions League qualifizieren

Anders als bei Moukoko, dem jüngst ein finales Ultimatum gesetzt wurde, verspürt der BVB bei den Verhandlungen mit den Routiniers Reus und Hummels keine Eile. "Nun müssen wir erst mal schauen, dass wir uns für die Champions League qualifizieren. Mit beiden Spielern werden wir zu gegebener Zeit sprechen", sagte Hans-Joachim Watzke bei Sky. Gelassen fügte der BVB-Geschäftsführer an: "Es gilt zu bedenken, dass beide im Herbst ihrer Karriere, auf der anderen Seite aber sehr verdiente Spieler für Borussia Dortmund sind, die immer noch eine hohe Leistungsstärke haben."

Doch die Gespräche mit dem 33 Jahre alten Kapitän Reus und dessen gut fünf Monate älteren Stellvertreter Hummels (34) sind ebenfalls keine Selbstläufer. Gemäß der neuen Strategie, künftige Verträge mit mehr leistungsbezogenen Prämien und weniger garantiertem Grundgehalt zu versehen, drohen beiden Gehaltseinbußen. Zudem dürfte es unterschiedliche Vorstellungen über die Vertragslaufzeit geben.

Selbst die jüngsten Schlagzeilen, dass BVB-Kapitän Reus dem Ruf des Geldes folgen und künftig an der Seite von Cristiano Ronaldo bei Al-Nassr FC stürmen könnte, locken die Vereinsspitze nicht aus der Reserve. Erste Kommentare von Reus und dessen Berater zum angeblichen Angebot aus Saudi-Arabien blieben nebulös und schürten den Verdacht, dass es vor allem um die Stärkung der eigenen Verhandlungsposition geht.

Ungeachtet der Aufregung um Reus erwartet Klubchef Watzke unaufgeregte Verhandlungen - auch mit Hummels : "Nach so vielen Jahren, die beide für uns gespielt haben, sollte es eigentlich kein großes Problem sein, eine vertrauensvolle Atmosphäre aufzubauen. Das werden wir sicherlich hinbekommen." Kehl ergänzte mit Blick auf den Abwehrchef: "Mats hat für sich entschieden, dass er abwarten möchte, wie die Entwicklung bei ihm weitergeht. Das hat er selbst auch öffentlich formuliert."

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