Die Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge zum jetzigen Zeitpunkt gegen die Fortsetzung der Bundesliga. Demnach kritisieren 56 Prozent der Befragten den Saison-Neustart am kommenden Wochenende, wie aus dem „Deutschlandtrend“ im ARD-„Morgenmagazin“ vom Freitag hervorgeht. Knapp ein Drittel (31 Prozent) ist dagegen für die Fortführung. Zwölf Prozent interessieren sich nicht für Fußball; ein Prozent machte keine Angaben.


40 Prozent der Befragten gaben an, sich weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen von der Politik zu wünschen. Unter ihnen gibt es aber keinen klaren Zuspruch für die Fortsetzung der Saison: 45 Prozent äußern Zweifel, 40 Prozent sind dafür.
Aus dem ZDF-Politbarometer geht ebenfalls eine wachsende Ablehnung der Deutschen zur Fortsetzung der Bundesliga hervor. Demnach sprechen sich 62 Prozent der Befragten für einen vorzeitigen Abbruch der Saison aus. In der vergangenen Woche waren 54 Prozent dafür. Etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) findet den Neustart hingegen gut.
Hessens Regierungschef Bouffier: Konzept könnte scheitern
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat derweil Zweifel an den Corona-Auflagen der Deutschen Fußball Liga geäußert. Er hoffe, dass die Bundesliga die Saison abschließen könne. Es könne aber passieren, "dass bei positiven Tests halbe Mannschaften in Quarantäne müssen und das ganze ausgefeilte Konzept für die Corona-Krise nicht funktioniert", sagte der CDU-Politiker der Düsseldorfer Rheinischen Post vom Freitag. Ein Beispiel dafür lieferte jüngst Dynamo Dresden, das sich nach Corona-Fällen im Verein in 14-tägiger Quarantäne befindet - und somit den Re-Start verpassen.
Internationale Pressestimmen zur Bundesliga-Fortsetzung
Dass die zahlreichen Tests für Fußballspieler von vielen Menschen als ungerecht empfunden würden, könne er sehr gut nachvollziehen. Gleichzeitig verwies Bouffier aber darauf, dass es sich dabei nur um 3000 von 400.000 abgerufenen und einer Million zur Verfügung stehenden Tests pro Woche handele. "Testbedarfe aus dem Gesundheitswesen gehen immer vor", betonte er.
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