Dortmund. Da treffen Zwei aufeinander, die sich so gar nicht mögen. RB Leipzig bekommt es im Viertelfinale des DFB-Pokals mit dem FC Augsburg zu tun. Wermutstropfen: Die Messestädter müssen auswärts ran. Das ergab die Auslosung am Sonntagabend im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Für den Gegner bedanken kann sich die Rangnick-Elf übrigens bei Fabian Böhm. Der Handball-Nationalspieler übernahm den Job an der Lostrommel. Als Ziehungsleiterin fungierte Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.
"Das Los ist für mich in Ordnung", kommentierte Leipzigs Coach Ralf Rangnick knapp. "Wir wollen weiterkommen." Abseits von den Liga-Vergleichen gegeneinander kennen sich die Kontrahenten auch aus dem Pokal bestens. In der Saison 2011/12 unterlag RB dem FCA in der zweiten Runde 0:1. 2013/14 war nach einem 0:2 bereits in der ersten Runde Schluss für die Elf aus Leipzig. In der laufenden Bundesliga-Spielzeit trafen beide bereits ein Mal aufeinander. In Augsburg kamen die Messestädter nicht über ein 0:0 hinaus.
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Alte Streitigkeiten
Die Paarung birgt auch abseits der sportlichen Ebene reichlich Brisanz. Mit keinem anderen Verein gab es in der Vergangenheit häufiger verbale Scharmützel. Augsburgs Präsident Klaus Hofmann hatte 2017 auf der Mitgliederversammlung des FCA unter anderem gesagt, dass "das Konstrukt Leipzig keine Lizenz haben darf" und er glaube, "dass Leipzig die faktischen Voraussetzungen eines Vereins im Rahmen der Spielordnung des DFB nicht erfüllt."
Dass ließ man an der Pleiße natürlich nicht auf sich sitzen. "Wir nehmen die Bewertung des Lizenzierungsverfahrens der DFL von Herrn Hoffmann amüsiert zur Kenntnis", konterte ein RB-Sprecher damals, "vielleicht kommen ihm diese Einfälle nachts auf der Parkbank (lacht), die Aussagen sprechen für sich und ihn." Er spielte damit auf eine Erzählung von Hofmann nach der Feierlichkeiten zum Klassenerhalt im selben Jahr an. Demnach hatten ihn Passanten in den frühen Morgenstunden auf einer Parkbank entdeckt. Er selbst konnte sich an das Geschehen aber nicht erinnern.


Baier contra Hasenhüttl
Es blieb nicht der einzige "Vorfall" in der komplizierten Beziehung zwischen Leipzig und Augsburg. RB-Boss Oliver Mintzlaff berichtete unterdessen, dass sich der Präsident bei einem Gastspiel in Leipzig auf der VIP-Tribüne der Red Bull Arena stark daneben benommen hatte: „Ihn mussten wir fast aus der Loge entfernen, weil er permanent den Mittelfinger gezeigt hat.“ Zum Ligaspiel im Frühjahr 2018 reiste Hofmann dann gar nicht erst mit nach Leipzig.
Beim Leipziger Gastspiel in Augsburg 2017 waren es indes nicht die Vorstände beider Clubs, die für Aufsehen sorgten. sondern FCA-Kapitän Daniel Baier sowie RB-Coach Ralph Hasenhüttl. Der Augsburger Spieler beleidigte den gegnerischen Trainer mit einer Masturbationsgeste, der Österreicher verweigerte nach der Partie den Handschlag.

Bis es nun zum erneuten Pokal-Duell mit Augsburg kommt, vergehen noch ein paar Wochen. Das Viertelfinale ist für den 2. und 3. April angesetzt, Dann wird um 18.30 und 20.45 Uhr jeweils eine Partie angepfiffen.
RB hatte sich mit einem 1:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch die erstmalige Teilnahme an der Runde der letzten Acht gesichert. Matheus Cunha hatte das goldene Tor für die Hausherren erzielt, die über 90 Minuten die klar besser Mannschaft gewesen waren und zahlreiche Chancen ungenutzt ließen.