Naundorf. Helfried Krause klingt zurückhaltend, fast schon kleinlaut. Jedenfalls für seine Verhältnisse. Der 69-Jährige ist sonst bekannt für Sprüche wie „Fußball ist grenzenloses Selbstvertrauen“, „Wir haben das absolute Niveau“ oder „Du hast hier gar nichts zu sagen, du kleiner Wurzelzwerg“ (zum Schiedsrichter-Assistenten). Diesmal scheint der Trainer-Methusalem der Nordsachsenliga in Diensten des SV Naundorf überaus skeptisch, wenn er sagt: „Ich darf gar nicht an den Saisonstart denken, so viele wichtige Spieler wie momentan fehlen. Es wird insgesamt sicher schwieriger als voriges Jahr.“
Das liegt einerseits daran, dass die perfekte Bilanz (vier Spiele, vier Siege, dann der Saison-Abbruch) sich in der Form wohl kaum wiederholen lässt. Andererseits sind einige der Leistungsträger weit über 30 und der große Rest seines Kaders zwischen 18 und 22 Jahre alt. Jetzt ist noch mal ein nahezu kompletter A-Jugend-Jahrgang dazu gekommen. Allesamt talentierte Jungs. Aber es fehlt eben an Herren im vermeintlich besten Fußballalter. Und dazu will das Personalpuzzle erst einmal zusammengefügt sein. „Wir müssen viele Neue einbauen, das ist nie einfach. Wichtig ist, dass wir den Schalter schnell umlegen. Jetzt ist die Testphase vorbei“, sagt Krause.



Vor allem graut es ihm vorm Start. „Wir haben drei knallharte Spiele zum Auftakt“, sagt Krause. Das Programm lautet Rackwitz, Wermsdorf, Zschortau. Wobei erstgenannter TSV als Aufsteiger vermeintlich die leichteste Aufgabe darstellt, ehe zwei der Liga-Favoriten im Waldsportpark vorstellig werden. Der Trainer warnt: „In Rackwitz, das wird ein ganz schweres Spiel. Aufsteiger sind immer schwierig. Trotzdem müssen wir da gewinnen.“ Am Sonnabend, 15 Uhr. Mit fünf Punkten aus den ersten drei Spielen wäre Krause schon zufrieden. Dann würde er womöglich auch seine so ungewohnte Zurückhaltung aufgeben...