Nach den Ausschreitungen im Europa-League-Spiel beim schwedischen Klub Malmö FF hat Union Berlins Sportgeschäftsführer Oliver Ruhnert eine Aufarbeitung der Geschehnisse angekündigt. "Man ist dabei, die ganzen Dinge aufzuarbeiten und zu rekonstruieren. Da muss der Verein die Zeit bekommen, um alles auszuwerten", sagte der Funktionär des Bundesligisten am Sonntag im "Doppelpass" von Sport1.
Das Auswärtsspiel der Köpenicker hatte am Donnerstagabend noch vor dem späteren 1:0-Siegtreffer der Berliner wegen der Ausschreitungen von Fans beider Vereinen vor dem Abbruch gestanden. "Es sind ganz wenige Bescheuerte, die dahin gehen, nicht um Fußball zu schauen", sagte Union-Boss Ruhnert, der eine harte Bestrafung forderte, "wie krank muss man sein, Feuerwerkskörper in Blöcke oder aufs Spielfeld zu werfen?"
Die UEFA hat nach den Fan-Ausschreitungen bereits Ermittlungen gegen Union Berlin eingeleitet. Wie der Bundesligist erläuterte, warte man noch auf das offizielle Schreiben vom europäischen Dachverband im schweizerischen Nyon. In der Mitteilung von Freitagabend hatte es geheißen, dass gegen die Eisernen wegen des Abbrennens von Feuerwerk, dem Werfen von Gegenständen und Zerstörungsakten durch ihre Fans ermittelt werde. Neben der zu erwarteten finanziellen Strafe durch die UEFA sieht Ruhnert weitere Nachteile: "Union hat das erste Mal in einem Europa League-Spiel gewonnen. Dass wir darüber nicht reden ist ganz, ganz schlecht."
Ruhnert: "Definieren uns über das Kollektiv"
Sportlich ist Union derweil sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Ruhnert verweist auf die Anstrengungen der nahen Zukunft. "Durch die komprimierte Form der Bundesliga in den kommenden fünf Wochen spielen wir nur und haben gar keine Möglichkeit, uns zu freuen", sagte er. Angesichts der Teilnahme an der Europa League befindet sich das Team in einem ungewohnten Rhythmus mit 13 Spielen in sechs Wochen. "Die anderen Bundesligisten sind ausgeruht", sagte Ruhnert, "wir müssen in jedem Spiel eine Topleistung bringen, um erfolgreich zu sein." Zugleich stellt er das Erfolgsgeheimnis heraus. "Am Ende gilt das Kollektiv, nicht, ob Du ein Star bist. Wir definieren uns über das Kollektiv", betonte der Union-Boss.
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